Ein Rottweiler hat am 13.11. ein kleines Mädchen in den Kopf gebissen und getötet. Er war ein „Familienhund“, der Vater des einjährigen Kindes ist Polizeihundeführer.
Hans Rauscher bringt im „Der Standard“ vom 14./15.11.2009 die Sache auf den Punkt: „Eltern, die im selben Haushalt wie Kleinkinder Hunde jenseits der Rattlergröße halten, gehen ein enormes Risiko ein“. (Dieselbe Verantwortung tragen selbstverständlich alle Erwachsenen, denen Kinder anvertraut werden.)
HundehalterInnen davon zu überzeugen, dass AUCH IHR LIEBLING ein Tier mit unberechenbaren Reflexen ist, kann aber SEHR schwierig sein.
Dazu passt, was meine Frau und ich gestern, einen Tag nach dem tragischen Ereignis, im Wienerwald beim Wandern erlebt haben:
Nur ca jeder zweite Hund wurde an der Leine geführt. Besonders bedenklich war jedoch: Jene Personen, die ihre Hunde nicht an der Leine hatten, reagierten schon auf den Hinweis „Hunde an die Leine“ eher aggressiv. Dabei erlebten wir bei einer Gruppe von behinderten jungen Menschen, welche Angst diese vor den Hunden hatten und sie von ihren besorgten BetreuerInnen ständig beruhigt werden mussten.
Eine elegant gekleidete Frau mit erwachsener Tochter und einem frei laufenden (ich vermute) Pitbull-Terrier, reagierte ebenfalls empört, als ich sie fragte, weshalb sie ihren Hund nicht an der Leine führt. Ihre Tochter zeigte uns erstaunt die mitgeführte Leine und die Mutter hängte ihren Hund an, zwar sichtlich unwillig aber doch. Vielleicht, weil sie sich nicht nochmals „anpöbeln“ lassen wollte, aber vielleicht auch deshalb, weil soeben eine Mutter mit vier kleinen fröhlich laufenden Kindern entgegen gekommen war. Es hätte sonst vielleicht die nächste Katastrophe gegeben. Und diese „feine Dame“ würde dann vermutlich sagen: „Aber er liebt doch Kinder. Das hat er noch nie gemacht.“
Dazu auch: „MachMit Tagebuch“
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