Am 28.5.2010 schrieb ich im „Grätzltratsch“ unserer Webseite www.triesterviertel.at über eine BewohnerInnen-Initiative gegen einen geplanten Kindergarten in unserem „Triesterviertel“.
Am 19.8. ergänzte ich dieses Thema mit einem Bericht aus Deutschland und einem Urteil des Obersten Gerichtshofes zum Thema „Kinderlärm auf Spielplätzen“, das ich im Jahresbericht 2008 der „Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien“ entdeckt hatte.
In zwei Wochen ist wieder „Welttag des Kindes“. Die „Wiener Kinderfreunde“ werden diesen Tag wieder am Laaerberg gemeinsam mit Kindern und ihren Familien „spielend“ gestalten.
Niemand wird sich wegen des damit verbundenen Kinderlachens oder auch – schreiens aufregen. Wenn diese „Kinderfreunde“ jedoch einen Kindergarten in ein dicht verbautes Wohngebiet, in einer bis dahin „von Kindern verschonten“ Wohnanlage einrichten, hagelt es Proteste und Unterschriftenlisten durch die aus ihrer bisherigen Ruhe gerissenen BewohnerInnen.
Ich habe mit zwei der drei InitiatorInnen gesprochen. Es sind keine „Kinderfeinde“. Sie haben aber gewichtige Argumente, weshalb sie nun gegen die aus ihrer Sicht autoritäre Vorgangsweise der Hausverwaltung protestieren. Darüber hätte schon viel früher ein Meinungsaustausch zwischen Verwaltung und BewohnerInnen stattfinden müssen! Sie ärgern sich vor allem darüber, „vor vollendete Tatsachen“ gestellt worden zu sein. Nun ist es schwieriger geworden, zu Kompromissen zu gelangen.
Auch aus meiner Sicht wurde (wieder einmal) verabsäumt, ein heikles Thema „auf gleicher Augenhöhe“ zu kommunizieren: „Kindergärten im dicht verbauten Wohngebiet“ müssen schon im Vorfeld der Planung mit den betroffenen BewohnerInnen besprochen werden. Nur so könnte die Bereitschaft von betroffenen AnrainerInnen gestärkt werden, notwendige Maßnahmen zu akzeptieren. Wir brauchen besonders in dichter verbauten Wohngebieten wie dem „Triesterviertel“ mehr Kindergärten!
Kinder dürfen nicht nur als „Lärmquellen“ empfunden werden, sondern auch als Chance in Richtung einer offenen, generationsübergreifenden Gemeinschaft.
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Es ist doch nur ein Kindergarten und keine Disko oder Gefängniss ( find ich beides schlimmer )
Deine Anmerkung über generationsübergreifende Gemeinschaften finde ich gut. Ich hab es schon ein paarmal erlebt das soetwas wunderbar funktioniert. Bei uns werden zur Zeit einige große Mehrfamilienhäuser saniert und zu generationsübergeifenden Familienhäusern umgestaltet.
Danke für die positive Rückmeldung. Ich sehe in generationsübergreifenden Wohnformen ebenfalls viele Chancen, der zunehmenden Ellbogengesellschaft positiv zu begegnen.