Fachleute aus Politik, Stadtplanung, Wirtschaft oder Wissenschaft werden künftig eingeladen, mit Bewohnern und Bewohnerinnen durch das „Triesterviertel“ zu spazieren
„Was bisher geschah“:
Das Konzept des Infotafelprojektes (Seit 2007: „Kultur-Rundweg-Triesterviertel“. Seit 2010): „Unser Triesterviertel – Orte erzählen“ wurde bis 2017 von acht Personen mit zum Teil sehr unterschiedlichen Zugängen „getragen“.
Unser kleiner Verein „triesterviertel.at“ (Vorstand: Helga und Fritz Endl) ist Rechtsträger des „Orte erzählen“- Projektes. Als Facheinrichtungen des Bezirks waren ab 1993 das Bezirksmuseum (Siehe auch: Ausstellung: „Leben und Arbeiten im Triesterviertel“) und von 2008-2017 auch die „Gebietsbetreuung Stadterneuerung“ verlässlich als Beratung und konkrete Unterstützung im „Planungsteam“ tätig.
Es gelang uns von 2011 bis 2016, an insgesamt 10 „bemerkenswerten Orten“ des „Triesterviertels“ Informationstafeln anzubringen und im Internet mittels „Audioguide“ auch einen virtuellen Rundgang anzubieten, hauptsächlich verfasst und besprochen vom Ö1-Mitarbeiter und Volkskundewissenschaftler Dr.Wolfgang Slapansky,
2007 war das Jahr, in dem wir durch das Schicksal und die Stadtpolitik zwei Stützen unseres Planungsteams verloren haben:
Vor fünf Jahren verstarb Dr.Wolfgang Slapansky völlig unerwartet. Es endete auch die Unterstützung der Gebietsbetreuung und damit von Ing.Siegfried Schuller (Der noch immer arbeislos ist!). Er war für unser Projekt unter anderem auch der letztlich unersetzbare Berater für den Bereich der Stadtplanung bzgl. „Triesterviertel“.
Fritz Endl mit Wolfgang Slapansky (rechts) bei einem Planungsgespräch vor dessen Arbeitsplatz, dem Radio-Wien-Funkhaus in der Argentinierstraße 30a.Siegfried Schuller (rechts) beim Entwerfen der „Orte erzählen“-Broschüre in der Gebietsbetreuung Stadterneuerung
Die Hoffnung, dass sich diese Verluste unserer beiden zentralen Fachexperten Slapansky und Schuller durch die Unterstützung durch einen „Fachbeirat“ wenigstens teilweise ersetzen lassen könnten, hat sich bisher auch nicht durch die „Geburtstagswünsche anlässlich meines 80-ers“ erfüllt. Es kamen zwar einige bestärkende Rückmeldungen, aber leider keine konkreten Angebote.
Daher gibt es nun den Versuch, unser ursprüngliches Konzept auch unter den geänderten Rahmenbedingungen fortsetzen zu können:
Der Schwerpunkt wird sich auf themenbezogene „Spaziergänge mit Fach- und Lokalexpert_innen ins Triesterviertel“ verlagern.
Die inzwischen vorhandenen 12 „Orte erzählen“ Tafeln, der „Audioguide“ und die Webseiten DorfWiki: Triesterviertel und Orte erzählen könnten als zusätzliche Informationsquellen genützt werden.
Vielleicht gelingt es dadurch auch, uns den ursprünglichen Zielen unseres Tafelprojektes anzunähern, wie wir sie 2008 beschrieben hatten:
„Die gezielte Information zur Entwicklung eines bestimmten Ortes soll zur Auseinandersetzung mit diesem einladen. Diese Einladung richtet sich grundsätzlich an alle, besonders aber an jene, die dem Ort in irgendeiner Weise verbunden sind. Durch diese in das Stadtbild gesetzte Information wird die Identität eines Ortes herausgearbeitet, die immer mit seiner Geschichte zu tun hat – mit dem was vorher war.“
„Anhand von ausgewählten Gebäuden oder Plätzen werden exemplarisch die für diesen Favoritner Stadtteil oder auch für die gesamte Wiener Stadtentwicklung typischen Entwicklungslinien nachgezeichnet.“
Im vergangenen Juli gab es nach längerer Zeit wieder einen Schritt in diese Konzeptrichtung:
Für den 21.7.2022 hatte mich nämlich einer der beiden Sektionsleiter der SPÖ-„Sektion Wasserturm“ (seit März 2022 wieder „meine“ Sektion) zum gemeinsamen Besichtigen einiger „Orte erzählen“-Tafeln eingeladen.
Bei der ersten „Orte erzählen“-Tafel (24.5.2011): Ehem. Klavierfabrik „Lauberger&Gloss“, Troststr.108-110 („Neues Leben“)davBei einem Vorläufer der Gemeindebauten: 11.Orte erzählen Tafel, montiert am 6.11.2019: „Kleinwohnungsanlage Inzersdorferstr.115“
Bei diesem „Spaziergang“ gab es einen besonders interessanten Informationsaustausch zwischen den Teilnehmer*innen. Er zeigte glaube ich in die Richtung dieses ursprünglichen Konzeptes von „Unser Triesterviertel – Orte erzählen“ und er weist auch auf die große Bedeutung des Partner- Projekts „Menschen erzählen“ hin.
Unsere Hoffnung besteht nun darin, dass noch weitere solcher „Spaziergänge im Triesterviertel“ folgen können.
3.11.2021: Am Vormittag wurde die Tafel von meiner Frau Helga und mir montiert und am Abend der Leiterin des Bezirksmuseums Eva Fischer, dem „Objektmanager“ des ÖSW Stefan adler und unseren Mitbewohner*innen präsentiert.
Ansprache von Stefan Adler:
„Vielleicht ist das jetzt nicht, was sie sich erwarten, dass nämlich hier in Marmor und Goldbuchstaben stehen wird, was für großartige Wiener in diesem Haus gelebt haben. Sondern hier steht eine Botschaft von ganz normalen Menschen, die in diesem Haus oft schon über Jahrzehnte wohnen und die es aber gemeinsam zu einem ganz besonderen Haus gemacht haben…..(Enthüllung der Tafel durch Herrn Stefan Adler sowie Frau Sabrique Özyer und dem Schreiber im Namen der „Kontaktgruppe“ des Hauses )
Ich lade sie in Vertretung des Österreichischen Siedlungswerkes ein, lesen sie genau, was da steht und erzählen sie bitte auch diese Botschaft weiter: Dass nämlich auch in vielen anderen Häusern mit relativ einfachen Mitteln ein gutes Zusammenleben möglich ist.“
Text der Tafel:
Dieses Haus wurde 1890 erbaut. Hier wohnten oft kinderreiche Familien, die im Betrieb des Großfuhrmanns Karl Weber arbeiteten.
Nach einigen Besitzerwechsel wurde es 1995 zum Spekulationsobjekt. Durch Vermittlung des damaligen Wohnbaustadtrates übernahm das Österreichische Siedlungswerkdas Haus. Es wurde „sockelsaniert“ und konnte 1998 den Mietern/Mieterinnen übergeben werden.
Zur Spinnerin 2 wurde damit zu einem erfreulichen Modell im Sinne der „SANFTEN STADTERNEUERUNG“. Es zeigt die Chancen einer Zusammenarbeit zwischen Stadt, Bauträger und solidarischer Hausgemeinschaft.
„Global denken, lokal handeln“ = Ziel der „Rio-Deklaration“ von 1992.
170 Staaten haben in Brasilien ein Aktionsprogramm unterzeichnet mit dem Ziel, im 21. Jahrhundert in einer zukunftsfähigen Welt zu leben. Sie ist auch unter der Bezeichnung „Agenda 21“ bekannt.
Sie war schon in den 80-er und 90-er Jahren im Einsatz gegen den drohenden Verfall „unserer Hütt’n“ (Zitat einer Mieterin) entscheidend. Getragen von Männern, Frauen und den Kindern.
Ihre „Wiederbelebung“ ist nötig und möglich. Es liegt vor allem an uns Mietern und Mieterinnen, trotz oder gerade wegen Corona.
Am 17.12.2019 mailte ich diese vorgeschichte auch an das büro von Dr.Josef Ostermayer, Gen.Dir. von „Sozialbau AG“ und schrieb am schluss:
„Es war ein Erfolg, der vielen Menschen in ähnlichen Mietshäusern Wiens zu wünschen ist: Alte und Junge, Alteingesessene und Zuwanderer, haben sich nicht gegenseitig bekämpft, sondern – durch Unterstützung der Stadtverwaltung und einem Bauträger – einen gemeinsamen Preis errungen: Ein schönes Haus, in dem wir gerne wohnen!“
So hat unser Haus noch am 26.7.1996 ausgesehen. (Foto: FE)Am 7.12.1996 war nicht nur die neue Fassade ein erfreulicher Anblick (Foto:FE)Bei der Übergabefeier am 18.5.1998 mit Gemeinderat Georg Fuchs, dem Schreiber, ÖSW-Vorstand Architekt Dipl.Ing. Michael Pech und einer Bewohnerin. (Foto: ÖSW)
Ich habe den ehrgeiz, dass unser haus SOWOHL als ein erfreuliches modell im sinne der „Sanften Stadterneuerung“ UND als eine gemeinschaftsfördernde baumaßnahme öffentlich bekannter wird. 2008 schrieb ich deshalb z.B. in einem (leider nicht veröffentlichten) leserbrief an „Krone“, „Kurier“ und „Standard“: „Unser haus ist aus meiner sicht ein modell, wie integration durch entsprechende wohnbaumaßnahmen unterstützt werden könnte. Dafür sind wir Herrn Faymann bzw. seinen mitarbeiterInnen noch immer sehr dankbar.“
Nun zu meiner entsprechenden bitte an Sie, sehr geehrter Herr Dr.Ostermayer als einen der damaligen mitarbeiter von Herrn Stadtrat Faymann:
Gemeinsam mit dem Bezirksmuseum und (bis 2018) der „Gebietsbetreuung Stadterneurneuerung“ konnte unser kleiner Verein „triesterviertel.at“ schon elf informationstafeln „Orte erzählen“ an bemerkenswerten orten (meist ehemalige fabriken) im „Triesterviertel“ anbringen. Im jänner 2013 fragte ich daher mit unterstützung unserer damaligen Objektmanagerin auch im Österreichischen Siedlungswerk an, ob wir auch am haus Zur Spinnerin 2 ( eine „Orte erzählen“-tafel anbringen könnten. Zu unserer überraschung erhielten wir von der damaligen Geschäftsführung eine abschlägige antwort.
Unser nächster versuch war am 8.6.2020.
Ich sandte an Frau Krippel, assistentin von DI Pech vom ÖSW die eMail vom 17.12. 2019 an Dr.Ostermayer von „Sozialbau“ weiter und dazu: „Sehr geehrte Frau Krippel, von der Assistentin von Herrn Dr.Ostermayer habe ich vor kurzem den rat bekommen, jene eMail, die ich am 17.12. 2019 an ihn geschickt hatte, nun auch an Sie zu senden.
Durch die hinzugekommenen auswirkungen in zusammenhang mit dem Coronavirus ist derzeit auch unsere hausgemeinschaft sehr gefährdet.
Unser haus ist durch die in den 90-er jahren erfolgte geförderte Sockelsanierung ein gutes beispiel für die gemeinschaftsbildenden auswirkungen der „sanfte Stadterneuerung“ auf die hausgemeinschaften, auch in einem grätzl wie dem „Triesterviertel“ mit relativ vielen zuwandererfamilien.
Herr DI Pech kann sich sicherlich noch an seinen besuch am 18.5.1998 bei uns anlässlich der übergabefeier erinnern. Deshalb erhoffen wir noch immer, dass hier ebenfalls eine Infotafel „Orte erzählen“ möglich sein kann (insgesamt die 12.Tafel), um über die erfolgreiche zusammenarbeit zwischen der Wiener Stadtverwaltung und einem bauträger wie dem ÖSW zu informieren.
Mit freundlichen grüßen Fritz Endl 0650/4814860 Zur Spinnerin 2/30 1100 Wien Verein „triesterviertel.at“ www.triesterviertel.at“
Und am 24.6.2020 kam die langerhoffte antwort:
„Sehr geehrter Herr Endl, der Vorstand stimmt der Montage der Tafel zu. ……….Claudia Krippel Assistentin des Vorstandsvorsitzenden Dipl.-Ing. Michael Pech Österreichisches Siedlungswerk“.
Nun kann unsere planungsgruppe nach genehmigung des entwurfs durch den ÖSW-Vorstand die 12. „Orte erzählen“- tafel „Das Weberhaus“ Zur Spinnerin 2 in Auftrag geben. (Februar 2021: Coronabedingt ist der weitere zeitplan völlig offen)
Zur 13. „Orte erzählen“- tafel erhoffen wir noch die zustimmung von Stadträtin Gaal zu erhalten für einen der schönsten Gemeindebauten Wiens, am „Quarinhof“ (Station 2 vom „Audioguide“)
Berta Klement erzählte mir viele Geschichten über ihr Leben im „Weberdorf“ mit ihren Großeltern, Maria und Karl Weber, die das Fuhrwerksunternehmen ausgebaut hatten.
Maria und Karl Weber zum 50.Hochzeitstag. (ca 1928) Rechts Berta (Foto: H.Traxler)
Zehn Jahre lang haben Mitarbeiter der Gebietsbetreuung gemeinsam mit dem Bezirksmuseum Favoriten unseren Verein „triesterviertel.at“ beraten. Über die Geschichte und Entwicklung des Wohngebiets an der Triesterstraße zwischen Matzleinsdorferplatz und Spinnerin am Kreuz. Seit 2018 sind sie durch ein anderes Team ersetzt worden.
Warum zerstört die Stadt dieses erfolgreiche Modell einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlich engagierten BewohnerInnen und den Facheinrichtungen des Bezirks?
Fünf Beispiele:
Das gemeinsame Tafelprojekt „Orte erzählen“ Es. sollte ein Modell werden für ganz Wien. Mittels Info-Tafeln an bemerkenswerten Orten soll in Verbindung mit einer Webseite und (seit der 10.Tafel) einem Audioguide soll über deren Geschichte informiert werden.
Der „Audioguide Triesterviertel“ wurde auf der Webseite der Gebietsbetreuung ebenso wie das „gesamte „Orte erzählen“-Projekt präsentiert. Das gibt es auf der neuen GB-Webseite alles nicht mehr. Zum Glück wurde er auch auf der privat finanzierten neuen Webseite http://www.orteerzaehlen.at gerettet. Viele Jahre Arbeit des „alten“ Teams der Favoritner Gebietsbetreuung wurden mit dieser Umstrukturierung „entsorgt“. Angeblich aus Einsparungsgründen. Ich glaube das nicht.
Folgende beiden Tafeln (140×70 cm) fertigen Ing.Siegfried Schuller und DI Hannes Gröblacher im Rahmen unserer Teilnahme am „Festival der Bezirke“ am 10.6.2014 Sie weisen auf die Entwicklung auf das Gebiet zwischen Matzleinsdorferplatz und dem sogenannten „Fischplatz“ bei der Quellenstraße hin. Hier, in der Quellenstr.156, befindet sich auch die 10. „Orte erzählen“-Tafel….
Über Vermittlung der Gebietsbetreuung wurde das „Triesterviertel“ 2015 Teil einer Vergleichsstudie mit ähnlich strukturierten Stadtteilen in den USA und Senegal. Sie wurde von Manuela Wade verfasst, als Buch veröffentlicht und am 1.7.2015 in der Gebietsbetreuung präsentiert: „Mikrokosmos Stadtviertel – Lokale Partizipation und Raumpolitik“
Teil des 10.Wiener Gemeindebezirkes am nördlichen Wienerberg zwischen und entlang Matzleinsdorferplatz, Triesterstraße, Raxstaße und Gußriegelstraße.
Heute stellt das Triesterviertel einen fast idealtypischen Stadtteil mit einer funktionalen Durchmischung von Industriebetrieben, Kleingewerbebetrieben und Wohnhäusern dar. Die in den letzten Jahren deutlich vermehrte Bautätigkeit von Genossenschaften unterstreicht den Trend, das durch die Industrie geprägte Triesterviertel zunehmend als qualtitativ hochstehende Wohngegend zu etablieren. Ein Industriestadtteil ist auf dem rasanten Weg zum „Dienstleistungsstadtteil“ (Aus: Wolfgang Slapansky: „Leben und Arbeiten im Triesterviertel“ Zur Geschichte eines Bezirksteiles. Favoritner Museumsblätter Nr.18, Wien 1993)
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NEOS-Klub als „Eisbrecher“ bei den Favoritner PolitikerInnen?
Die ersten „Gedanken eines besorgten Großvaters“ veröffentlichte ich hier vor acht Jahren. Gerade noch rechtzeitig zu diesem inzwischen 100. Beitrag berichte ich über zwei endlich sichtbar gewordene Ergebnisse meines „Bohrens dicker Bretter“ und kann ein drittes ankündigen.
Anschließend einige Gedanken über „öffentliche“ und „private“ Tätigkeiten sowie Erinnerungen an einige „Bohrversuche“.
Am 21.6. fand erstmals eine Führung zu den „Orte erzählen“-Tafeln statt, zu der eine politische Bezirksfraktion, die NEOS, eingeladen hatte. (Dazu Näheres)
Am 28.6. konnte der Großteil der neu gestalteten und privat finanzierten Webseite www.orteerzaehlen.at veröffentlicht werden.
Sie wird neben der weiter bestehenden Dorfwiki-Seite www.triesterviertel.at vor allem über das Tafelprojekt „Unser Triesterviertel – Orte erzählen“ berichten und hoffentlich zu mehr Bekanntheit im „Triesterviertel“ führen. (Dazu Näheres)
An einem weiteren „dicken Brett“ wird seit einigen Monaten im privaten „Phönix Realgymnasium“ (mit Öffentlichkeitsrecht) anlässlich dessen 10-jährigen Bestehens hartnäckig „gebohrt“. Wir werden am Samstag, 21.10. das Ergebnis präsentieren. (Dazu Näheres)
Über „öffentliche“ und „private“ Tätigkeiten:
„Öffentlich bedienstet“ ist nicht „öffentlich tätig“:
Auch ehemalige Hauptschullehrer wie ich bleiben in der Pension Beamte d.h. „öffentlich Bedienstete“, werden aus Steuergeldern bezahlt und unterliegen z.B. sowohl privatrechtlich als auch dienstrechtlich den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. „Öffentlich tätig“ bin ich jedoch nur als aktiver Lehrer gewesen, obwohl das fast ausschließlich innerhalb eines (Schul)-Gebäudes der Fall war.
„Graswurzel-Initiativen“ sind nicht kontrollierbar:
In meinem Wohnviertel sammelte ich als Bewohner erste Erfahrungen mit BürgerInneninitiativen, gründete einen Grätzlverein („Grätzl-Punkt Rosa Jochmann“, später „triesterviertel.at“), beteiligte mich meist als einziger privater Verein innerhalb von Vertretern professionell organisierter Einrichtungen an Vernetzungsinitiativen in Favoriten („Regionalteam Favoriten“) und wienweit („Wiener Vernetzungsfrühstück“)
In diesen Vernetzungsinitiativen erlebte ich nach anfänglicher Zusammenarbeit „auf gleicher Augenhöhe“ zunehmend den Einfluss der vorgesetzten Stellen auf die jeweiligen Delegierten. Die „Graswurzelbewegung“ wurde immer mehr „von oben“ kontrolliert bzw. bürokratisiert und ich zog die Konsequenzen und mich zurück in „mein“ „Triesterviertel“. Hier „mische ich mich“ als „Grätzlaktivist“ im Rahmen eines Vereins mit öffentlich einsehbaren Statuten gleichsam „öffentlich“ in „meine eigenen Angelegenheiten ein“ (frei nach Max Frisch). Als privater Bewohner engagiere ich mich wie (hoffentlich) viele Menschen mehr oder weniger, je nach Möglichkeiten.
„Ort der Begegnung“ im „Triesterviertel“ gesucht:
Hier bin ich ein von Organisationen aller Art unabhängiger Bewohner, der sich im Rahmen eines privaten Vereins (Die „Frau – seit 50 Jahren – an meiner Seite“ und ich sind „der Vorstand“) bemüht, mit Politikern/Politikerinnen aller Parteien eine möglichst gute, das heißt respektvolle und sachorientierte Gesprächsbasis „auf gleicher Augenhöhe“ zu finden. Unser Grätzlverein „triesterviertel.at“ bemüht sich vor allem um die Mitarbeit anderer Bewohner/Bewohnerinnen, um gemeinsame Grätzlthemen an die Stadtverwaltung und Bezirks- und Gemeindepolitikern/-politikerinnen heranzutragen. Deshalb wäre ein neutraler „Ort der Begegnung“ ohne Konsumationsdruck sehr hilfreich.
Über Bemühungen im „Triesterviertel“
Suche nach einer Kontaktstelle:
Auf der Suche nach einem geeigneten Lokal gab mir schon in den 90-Jahren ein für das „Triesterviertel“ noch immer zuständiger SPÖ-Funktionär den „guten Rat“, sein damals noch bestehendes Sektionslokal zu benützen: „Das ist ja auch ein Grätzl-Punkt“, meinte er und „vergaß“, dass es das „Rote Wien“ der 1920-er-Jahre nicht mehr gibt. (Leider sind er und viele seiner Favoritner Parteifreunde noch immer nicht „aufgewacht“.)
Die damalige SPÖ-Stadträtin Grete Laska unterstützte uns jedoch finanziell, sodass 1996 ein kleines Lokal in der Knöll.29 eröffnet werden konnte. („Grätzl Punkt Rosa Jochmann – Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen, Nachbarschaftshilfe und BürgerInneninitiativen“) Zusätzlich wurden wir ab und zu durch private Spenden unterstützt, wodurch es drei Jahre lang betrieben werden konnte.
Die Ausstellung „Leben und Arbeiten im Triesterviertel“:
1993 lud uns die Gechäftsführung der ehemaligen Kuvertfabrik Roja Mill ein (Sie feierte damals ihr 100-jähriges Bestehen), gemeinsam mit dem Bezirksmuseum und dem Volkskundewissenschaftler Dr.Wolfgang Slapanskydie Ausstellung „Leben und Arbeiten im Triesterviertel“ durchzuführen. Mit einer gleichnamigen Broschüre des Bezirksmuseums wurde diese Ausstellung auch Grundlage für das spätere „Orte erzählen“- Tafelprojekt.
Von 30.4.-15.5.1997 konnte der Verein mit einem kleinen Team und mit Unterstützung des damaligen „Wiener Volksbildungswerks“ (heute „Baisis.Kultur.Wien“), der MA7 (Kulturamt), der Wiener Wirtschaftskammer und des Wiener Integrationsfonds (heute MA17) ein umfangreiches Programm im Wasserturm am Wienerberg organisieren. Den Ehrenschutz übernahmen die damaligen Stadträte Marboe (Kultur) und Svihalek (Verkehr, Umwelt)
2007 wurde der Verein eingeladen, unsere Bemühungen auf einer „Dorfwiki“-Webseite im Internet zu präsentieren. Auf www.triesterviertel.at werden seither die meisten Aktivitäten mit relativ geringen Beitragskosten dokumentiert.
Unser „Orte erzählen“-Projekt:
Seit 2008 plant der Verein „triesterviertel.at“ gemeinsam mit dem Bezirksmuseum und der Gebietsbetreuung als professionelle Beratung inzwischen zehn Infotafeln. Sie wurden an bemerkenswerten Orten im Triesterviertel montiert und von den jeweiligen Hauseigentümern bezahlt. Aber auch der Bezirk (=die Bezirksvorstehung) unterstützte uns, indem er 2016 aus dem Bezirksbudget den Druck von 2500 „Orte erzählen“-Broschüren finanzierte. Dazu kann man auf der Webseite der „Gebietsbetreuung Stadterneuerung“ den Audioguide„Das Triesterviertel „gehört“ erkundet“ hören. Und zuletzt gibt es nun auch eine eigene „Orte erzählen“-Webseite, die von einem privaten Sponsor finanziert wird.