…und deshalb die Unterstützung durch Fachleute
Von 1996-1999 gab es in der Knöllg.29 bereits ein kleines Lokal in einem ehemaligen Papiergeschäft. Aus finanziellen Gründen musste unser Verein „triesterviertel.at“ (früher: „Grätzl-Punkt Rosa Jochmann“) dieses Lokal wieder schließen.

Seither fehlt uns im „Triesterviertel“ ein neuer – möglichst selbstverwalteter- „Ort der Begegnung“.
Derzeit besteht die große Chance, in der Knöllgasse 2 (Ecke Quellenstraße) wieder einen Raum zu mieten. Zur Finanzierung fehlt uns aber die wissenschaftliche Beratung für die Vorlage eines guten Gesamtkonzeptes.
Besonders in einem „Brennpunktgrätzl“ wie dem „Triesterviertel“ wäre ein mit anerkannten Fachexperten/-expertinnen erarbeitetes Konzept eine unerlässliche Voraussetzung. Auch in Hinblick auf die coronabedingte allgemeine Verunsicherung, den vermutlich zunehmenden sozialen Spannungen und der kommenden Wiener Gemeinderatswahl.

Deshalb haben wir uns am 26.2.2020 an der Ecke Knöllg.2/Quellenstraße mit Unterstützung der „Kronenzeitung“ öffentlich an Bürgermeister Michael Ludwig gewandt:

Dieses Ersuchen blieb bisher ohne Reaktion.
Daher wandte ich mich auch an mir bekannte bzw. mir genannte Fachleute:
* Am 20.5. sandte ich dem mir persönlich bekannten und von mir sehr geschätzten Soziologieprofessor Christoph Reinprecht diese eMail: (Er hat mir bei späterem telefonischen Nachfragen versichert, mir zuverlässig zu antworten.)
„Sehr geehrter Herr Prof.Reinprecht, wir kennen einander ja schon SEHR lange. Zumindest seit dem „Senior-Plus-Projekt“ 1998 im 6.,12. und 15.bezirk. Zuletzt haben wir einander im Arbeitskreis „Senior*innen“ des „Regionalteams Favoriten“ am 9.5.2007 gesehen. Seit meine Frau Helga und ich mit unseren beiden buben in den 80-er-jahren hierher (Zur Spinnerin 2/30, nahe Triesterstraße, Matzleinsdorferplatz) gezogen sind, lernen wir das „Triesterviertel“ zunehmend als „bunten“ stadtteil mit vielen kreativen und interessanten bewohner*innen kennen.
Leider sehen das viele (meist SPÖ-) Stadtpolitiker*innen nicht so. Für sie sind medial „vermarktbare“ Stadtteile wie das „Sonnwendviertel“ oder die „Ankerbrotgründe“ mit möglichst vielen rot/grün/neos-nahen „Bildungsbürger*innen“ wahlstrategisch gesehen attraktiver.
Wir werden leider als „altes (zu oft mit FPÖ-sympathisierenden) Gründerzeitviertel“ zunehmend „vergessen“, sind höchstens ein „Problemgrätzl“ mit „Brennpunktschulen“ und alten einsamen menschen. Wo derzeit viele in der ehemaligen Hellerfabrik (=Pflegewohnhaus Innerfavoriten) gemeinsam und coronabedingt einsam „geschützt“ werden.
Und vor allem: In unserem „Triesterviertel“ gibt es keine (partei- oder kirchenfreie) Begegnungsräume wie z.B. intergenerative „Nachbarschaftszentren“. Unser „Hilferuf“ vom 23.2. an Bgm. Ludwig blieb bisher leider – trotz unterstützung der „Kronenzeitung“ – ohne reaktion.
Zuletzt wurde auch unser ersuchen vom 6.5. um fachliche unterstützung von einem mitarbeiter der MA18 (DI Udo Häberlin, Stadtentwicklung und Stadtplanung) dermaßen ärgerlich „beantwortet“, dass ich keine chance mehr für einen sachlichen dialog mit der Bezirks- und Stadtverwaltung sehe.
Sehr geehrter Herr Prof.Reinprecht, würde sich das „Triesterviertel“ für studierende als praktisches beispiel eines „bunten, aber vergessenen Wiener Grätzls“ eignen? Mit freundlichen grüßen Fritz Endl
* Am 22.6. mailte ich auch an den Soziologen Prof. Simon Günter von der TU-Wien ein Ersuchen um Unterstützung:
Sehr geehrter Herr Professor Dr.Günter, sehr geehrte Institutsmitarbeiter*innen,
Frau Dr.Elisabeth Oberzaucher (Fakultät für Lebenswissenschaften der Uni Wien und Leiterin des Vereins „Urban Human“) hat mir geraten, mich an Sie zu wenden. Es geht um das „Triesterviertel“, den Stadtteil im 10. Wiener Bezirk entlang der Triesterstraße zwischen Matzleinsdorferplatz und Spinnerin am Kreuz bzw. Wasserturm am Wienerberg.
Meine Frau Helga Endl (Jg 47, pens.VS-Lehrerin) und ich, Fritz Endl (Jg 42, pens.HS-Lehrer) wohnen hier seit 1980 (Zur Spinnerin 2/30) und machen seither mit unserem Grätzlverein „triesterviertel.at“ ehrenamtliche Grätzlarbeit. Seit 2007 bzw. 2009 dokumentiere ich (FE) diese Bemühungen immer wieder auf der Webseite http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?Triesterviertel und durch monatliche „Gedanken eines besorgten Großvaters“ (bisher 136 x) in diesem WordPress-Blog.
Der persönlich oft gute Kontakt mit allen politischen Parteien endet spätestens dann, wenn sie ihre jeweiligen „Brillen“ aufsetzen. Hinsichtlich der kommenden Gemeinderatswahl nehmen sie diese Brille gar nicht mehr ab.
Derzeit beobachten wir auch zunehmend, dass „unser buntes Triesterviertel“ von der Stadtverwaltung und speziell von den Funktionär_innen der SPÖ-Favoriten „ignoriert“ oder einfach „vergessen“ wird. Dazu meine (FE) letzten WordPress-„Gedanken“: https://fritzendl.wordpress.com/2020/05/01/tag-der-arbeit-bewohnerinnen-des-triesterviertels/
Es fehlt uns im „Triesterviertel“ vor allem ein neutraler „Ort der Begegnung“, um partizipative Projekte öffentlich entwickeln zu können, ohne von außen „gesteuert“ zu werden!
Derzeit hätte unser kleiner Grätzlverein die Chance, so einen Ort=Raum für 1-2 Jahre mieten zu können. (ca 55 qm, Ca 800 € monatlich!) Da fehlt uns natürlich der Totogewinn. Aber mit einem guten Konzept könnten wir bei der Crowdfunding-Plattform respekt.net bis Juli ein Projekt einreichen („Orte des Respekts“ 2020). Vielleicht könnten wir damit einige Sponsor_innen gewinnen und dann wird die Stadt Wien vielleicht den Rest mitfinanzieren und auch fachliche Unterstützung beisteuern.
Mit Hilfe dieses „Begegnungsraumes“ hoffen wir derzeit, gemeinsam mit möglichst vielen Bewohner_innen, Fachexpert_innen und (nach den GR-Wahlen) allen politischen Fraktionen das gesamte „Triesterviertel“ zur ersten Wiener „Grätzl-Begegnungszone“ machen zu können.
KANN UNS IHR INSTITUT z.B. BEIM ERSTELLEN EINES KONZEPTES FÜR „RESPEKT.NET“ UNTERSTÜTZEN ???
Das hoffen Helga und Fritz Endl 0650/4814860 Zur Spinnerin 2/30 1100 Wien Verein „triesterviertel.at“ www.triesterviertel.at
Die Antwort von Prof.Günter von 15.7. lässt auf weitere Kontakte hoffen:
Liebe Helga und Fritz Endl,
sorry, dass ich wir uns noch nicht bei Ihnen gemeldet haben. Mit Bedauern sehe ich, dass die Deadline für eine Einreichung der 12.7. war. Konnten Sie ein Konzept einreichen? Ich bin in der kommenden Woche wieder in Wien, und dann könnten wir uns gerne einmal austauschen. Auch plane ich für das Wintersemester eine Lehrveranstaltung zum Thema Gemeinwesenarbeit, vielleicht können sich auch daraus Synergien ergeben.
Beste Grüße, Simon Güntner
Meine Antwort: „Sehr geehrter Herr Prof.Günter, vielen dank für diese information. Für eine teilnahme an dieser speziellen respekt.net -aktion ist es zu spät, aber das kann man mit einem guten konzept vermutlich trotzdem einmal nachholen. Ich würde mit Ihnen sehr gerne persönlich über die möglichkeit einer kooperation – wie und wann auch immer – reden. Wäre das am Mittwoch, 22.7. möglich?
(23.7.2020: Das gespräch hat inzwischen stattgefunden. Über eine stunde tauschten wir im Martin Luther King-Park informationen aus. Ob daraus einmal konkrete kooperationen werden können, wird sich zeigen.)
Im anschluss links zu drei passenden texten in meinem monatlichen wordpress-blog „Gedanken eines besorgten Großvaters“ über das „Triesterviertel“ aus früheren jahren. Mit freundlichen grüßen Fritz Endl
1.) Am 3.5.2012 habe ich von studierenden der TU-Wien die folgende anfrage erhalten: „Sehr geehrter Herr Endl, wir, ein zehnköpfiges Team von Raumplanungsstudenten/-innen der TU Wien, möchten eine Publikation über die Problematik der Ein- und Ausfallstraßen in Wien, als auch im internationalen Vergleich verfassen. Basieren tut dies auf einem Projekt über den Raum der Triester Straße, das wir im letzten Wintersemester 2011/12 bei Professor Rudolf Scheuvens an der TU Wien absolviert haben“ Daraus ist dieser beitrag entstanden.
2.) Über vermittlung der damaligen Gebietsbetreuung wurde das Triesterviertel mit zwei Stadtteilen in den USA und Afrika verglichen:

3.) Zwei mitarbeiter des früheren teams der Gebietsbetreuung haben in „Perspektiven 1/2001“ der MA 18- Stadtentwicklung und Stadtplanung, über ihre zusammenarbeit mit unserem grätzlverein berichtet. Leider gibt es diese unterstützung seit 2018 nicht mehr.
* Meine aktuell größte Hoffnung auf wissenschaftlich fundierte Unterstützung beruht auf der sogenannten „Mustertheorie“ des 1936 in Wien geborenen US-Architekten Christopher Alexander. Sie ist inzwischen zur wichtigsten Orientierung für meine Bemühungen im „Triesterviertel“ geworden.
Der Grazer Software-Entwickler Helmut Leitner veröffentlichte 2007 das Buch „Mustertheorie“, eine Einführung in das Lebenswerk von Christopher Alexander.
Helmut Leitner und der Wiener Soziologe Franz Nahrada (Wissenschaftlicher Leiter von GIVE = Forschungsgesellschaft Labor für Globale Dörfer), haben mich 2007 auch eingeladen, im „Triesterviertel“ mit einer „Dorfwiki“- Webseite zu beginnen. Seither dokumentiere ich hier die meisten öffentlichen Aktivitäten: http://www.triesterviertel.at
Am 8.3.2010 sandte mir Helmut Leitner folgende Beschreibung meiner Bemühungen:
„Lieber Fritz, in deiner Arbeit mit Erwachsenen und Kindern, in deinen Kontakten zu Organisationen, Politikern und anderen Akteuren, als jemand der aktiv im eigenen Umfeld positive Integrationspolitik betreibt, der das Triesterviertel als ganzes (als Ganzheit) mit seinen Vorzügen und Problemen wahrnimmt und sich darum kümmert, bist du ein wichtiges Zentrum mit einem Feld der Beziehungen und Lebendigkeit rund um dich herum, das nicht existieren würde, wenn du nur ein 08-15 Pensionistenleben mit Einkauf und Hundespaziergang führen würdest.
Aus Alexanderscher Sicht ist es kein Wunder, dass du das intensive Leben dem langweiligen isolierten Leben vorziehst, dass du diese Lebendigkeit spürst und nach ihr verlangst. Von außen möchte man sich wünschen, dass du zunehmend Erfolgserlebnisse hast, indem immer mehr Organisationen und Menschen dich kennen lernen und vertrauensvoll zusammenarbeiten, und andererseits dass du Prototyp und Vorbild sein kannst für andere, einem Muster „Grätzl-Aktivist“ oder „Grätzl-Betreuer“ oder „Grätzl-Meister“ oder „Grätzl-Vertrauensmann“ oder „Grätzl-Ombudsmann“ oder „Ehren-Grätzler“ entsprechende Menschen.
Franz, ich und andere sind zu weit weg, ich noch weiter als er, um das „Triesterviertel“ zu „erkennen“, um eine Urteilsfähigkeit für deine Situation zu haben. Wir können bestenfalls Zusammenhänge erahnen und Muster vorschlagen, damit du sie in Betracht ziehst, verwirfst oder bestätigst, eventuell realisierst.
In diesem Sinne können wir, dich stärkend und zuarbeitend, den Prozess der Entwicklung unterstützen. Wir könnten auch punktuell in Kontakten oder Veranstaltungen an deine Seite treten, wenn du das willst, um zu demonstrieren, dass man dich nicht als Einzelperson, sondern besser als eine Art „Funktionsinhaber“ verstehen soll. Eine Funktion, die in der modernen Stadt noch nicht ausgeprägt wurde, die aber erkennbar wird und die bei Realisierung aus einer Stadt eine bessere Stadt macht…..“
Ich antwortete:
„Lieber Helmut, danke für diese sehr freundliche Analyse meiner Bemühungen im „Triesterviertel“! Dein sehr „handliches“ Büchlein über die „Mustertheorie“ „begleitet“ mich in letzter Zeit ständig.
Deine Bereitschaft, – und von Franz weiß ich das ja auch – mich auch weiterhin mit euren Möglichkeiten zu unterstützen, begründet ja meinen noch immer vorhandenen Optimismus – trotz der (noch) geringen sichtbaren „Erfolgserlebnissen“. Ich glaube auch, dass ich eine Art von „Prototyp“ bin, der hofft, anderen Menschen ein Beispiel im Bereich „Zivilgesellschaft“ geben zu können. Mit einer gewissen Hartnäckigkeit und Ausdauer gibt es im Sinne Ch.Alexander auch bei uns im „Triesterviertel“ manches zu tun. Und bei ihm finde ich meine Bemühungen sehr treffend beschrieben, wie ich das noch nirgends sonst erfahren habe……“
„Muster“ im „Triesterviertel“:
Helmut Leitner machte mir 2010 in Zusammenhang mit einem Workshop über die „Mustertheorie“ auch fast 100 „Muster“- Vorschläge, die für das „Triesterviertel“ in Betracht kommen könnten. Ich ergänzte inzwischen schon einen großen Teil dieser Vorschläge auf Grund der gemachten praktischen Erfahrungen
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