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Was ist „Soziokratie“?

Die Entscheidungsfindung im Konsent hat anders als der Konsens nicht das Ziel alle Widersprüche gegen eine mögliche Entscheidung gänzlich aufzulösen. Dazu werden im Konsent “Bedenken” und “schwerwiegende Einwände” differenziert.

Während “Bedenken” die Entscheidungsfindung nicht blockieren, werden “schwerwiegende Einwände” gewürdigt und in der Entscheidungsfindung berücksichtigt.

Im Konsent gilt eine Entscheidung als dann getroffen, wenn es keine (begründeten) schwerwiegenden Einwände mehr gibt.

Aber wer entscheidet schließlich, was „SCHWERWIEGEND“ ist?

Kirchen, Politische Parteien, Rassismus und andere Gruppen, die über mehr Geld und/oder Einfluss verfügen?

Demokratie ist aber kein Wirtschaftsunternehmen, wo in Holland die „Soziokratie“ entstanden ist. „Geld schafft an!“ Demokratischer Minderheitenschutz und KonsenT sind vor allem in Kriegs- oder Wahlzeiten nicht vereinbar!

Wir hoffen aber trotzdem, dass auch in Favoriten und im „Vergessenen Triesterviertel“ „soziokratische Entscheidungsfindungen möglich sein können, wo es kaum mehr Verlierer geben wird“ (Radiokolleg-Sendungen auf Ö1 über „Soziokratie“ vom 4.–7.3.2024)

Zum Inhaltsverzeichnis aller bisher veröffentlichten Beiträge:
http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?Triesterviertel/GedankenInhaltsVerzeichnis

Dazu passend einige frühere „Gedanken“:

Nr.9: „Ausländer“: SPÖ legte 30 Jahre lang einen „roten Teppich“ für die FPÖ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.62: Was hat der Favoritner SPÖ -Politiker Anton Gaal mit der Hypo zu tun? | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.83: Warum wurde nicht M.Faymann Sicherheitssprecherin Wiens? | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

WP155: An die SPÖ-Favoriten: „Bitte öffnet euch weiter!“ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.10: Auf „Augenhöhe“ mit SPÖ-Gemeinderätin Tanja Wehsely | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.19: Lokale Agenda 21: Diese Parteipolitik raus – Zivilgesellschaft rein! | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.39: 12 Themenvorschläge für die „Wiener Charta –Zukunft gemeinsam leben“ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.99: Auch im kommenden Wahlkampf sollte….. | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.116: „Bildungsgrätzl Triesterviertel“: Ein „buntes Dorf“ zur Begleitung unserer Kinder. | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.148: Ein „Bürger*innen-Rat“ für das „Triesterviertel“,… | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

WP161: Berta Klement (1923-2020) ist nicht mehr…. | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

WP 170: „Offene Gesellschaft“ auch im „Triesterviertel“? | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

WP176: Grätzl-Mitsprache im Bezirksparlament! | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

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Bezirksräte und Bezirksrätinnen sind jene gewählten Politiker und Politikerinnen, die den besten Kontakt zu uns Bewohnern/Bewohnerinnen haben (sollten).

Es liegt auch an uns, unsere gewählten Bezirksräte und Bezirksrätinnen von Ideen zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität der oft unterschiedlichen Bezirksteilen (Grätzln) zu informieren.

Anschließend sind einige weiterhin aktuellen Ideen unseres Grätzlvereins „triesterviertel.at“:

Ein längerfristiges Ziel: Das „Beteiligungsmodell Gablitz

Ab 2007 im Internet („Dorfwiki“) dokumentiert: Dialog mit unseren Bezirks- und Gemeindepolitiker_innen und Beiträge zum Thema Bürger-innen-Beteiligung

2017-2022: DorfWiki: Triesterviertel/Projektideen/NichtMehrAktiveProjekte/BildungsgrätzlTriesterviertel

2021/22: DorfWiki: Triesterviertel/Projektideen/NichtMehrAktiveProjekte/SToPPartnergewaltInFavoriten

2019: DorfWiki: Triesterviertel/Projektideen/NichtMehrAktiveProjekte/EhemaligerEisringSüd

2012/13: DorfWiki: Triesterviertel/Projektideen/NichtMehrAktiveProjekte/GrüneImTriesterviertel

2009-2014: DorfWiki: Triesterviertel/Projektideen/NichtMehrAktiveProjekte/LokaleAgenda21

Einige meiner „Gedanken eines besorgten Großvaters“ (ab 2011), die zum Thema „Mitsprache“ passen:

WP156: „Kommunale Intelligenz“ in das „Triesterviertel“…. | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.148: Ein „Bürger*innen-Rat“ für das „Triesterviertel“,… | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.144: „Menschen erzählen“ und „Orte erzählen“ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.124: Unserem „Triesterviertel“ fehlt ein „Ort der Begegnung“… | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.118: Wichtiger denn je: VONEINANDER LERNEN….. | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.111: Bezirksvorsteher*innen in Wien | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.90: MitarbeiterInnen für Projekte im Triesterviertel gesucht…. | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.67: Wo können wir noch mit Nachbarn tratschen? | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.64: Gegen die „Einsamkeit in der Großstadt“! | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.61: Gute BezirkspolitikerInnen sollten zuerst für uns BewohnerInnen da sein | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.48: Projekt „Marktplatz-Gespräche“ im „Triesterviertel“ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.41: „Stammtisch Triesterviertel“ = “Einmischen in unsere eigenen Angelegenheiten“! | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.40: „Aktiv sein mit andern“ im „Triesterviertel“ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.39: 12 Themenvorschläge für die „Wiener Charta –Zukunft gemeinsam leben“ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.35: Großeltern, wir haben eine Verpflichtung…. | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.29: Ein „Runder Tisch“ zum Thema „BürgerInnenbeteiligung“ in Wien-Favoriten! | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.27: „Das mache ich für meine Enkelkinder“ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.26: FPÖ möchte in Wien 10 ein Bürgerbeteiligungsmodell erproben | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

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Zum Inhaltsverzeichnis aller bisher veröffentlichten Beiträge:
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Ein bald 80-jähriger Großvater macht sich Sorgen um seine und alle Enkerln und mailt daher an die Klubobleute des 10.Bezirks.

1982 wünschte Rosa Jochmann unserem 12-jährigen Sohn: „Im Jahr 2000 sollen die Friedensglocken läuten!“ Und was geschieht jetzt in der Ukraine? Es braucht „Gelassenheit bei Dingen, die du nicht ändern kannst, aber handle, wenn du es kannst!“

Daher sandte ich gestern das nachstehende eMail an die Klubobleute aller Favoritner Parteien:

Sehr geehrte Klubsprecher*innen, das nachstehende eMail habe ich am 2.3. in Zusammenhang mit der Geschäftsordnung an Herrn Dr.Hubert Sickinger geschickt, Autor des Buches „Bezirkspolitik in Wien“.

Am 21.3. informierte mich der Klubsprecher der Favoritner „Grünen“ Viktor Schwabl, dass er sich die Unterstützung eines gemeinsamen Vorschlages der Bezirksvertretung an den Wiener Gemeinderat vorstellen kann, für die mögliche Nachnutzung des „Lucina“-Gebäudes ein gemeinwesenorientiertes Konzept (z.B. ein „Grätzlzentrum Innerfavoriten“) zu erstellen. Er meint, dass dies auch mit der aktuellen Geschäftsordnung möglich wäre.

Auf Antworten der anderen Fraktionen warte ich derzeit (8.5.2022) noch.

Sehen Sie eine Möglichkeit, einen gemeinsamen Vorschlag (z.B. im Sinne des § 103g WStV „Zur Lösung bezirksspezifischer Sozialprobleme“) an den Wiener Gemeinderat zu richten, um das Gebäude des ehemaligen Wöchnerinnenheims „Lucina“ in der Knöllg.20-24 für einige Zeit zu mieten.
Der „Phönix-Verein für Bildung, Kultur und Sport“ sucht derzeit einen gemeinsamen Standort für das derzeit eingemietete „Phönix-Realgymnasium“ und der „Privatvolksschule Phönix“ (Gudrunstr.11). Sobald dieser gefunden worden ist, könnte die Stadt Wien in diesem historischen Gebäude ein ebenfalls gemeinsam erarbeitetes gemeinwesenorientiertes Konzept umsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Fritz Endl

0650/4814860
fritz.endl@gmx.at
Zur Spinnerin 2/30
1100 Wien
Verein „triesterviertel.at“
DorfWiki: Triesterviertel

e-Mail an Herrn Dr. Hubert Sickinger am 2.3.2022:

Sehr geehrter Herr Dr.Sickinger,

ich bin Jg.1942, pensionierter Hauptschullehrer, wohne im 10.Bezirk Wiens und engagiere mich hier in meinem Wohngrätzl „Triesterviertel“ seit 1980 ehrenamtlich und seit einiger Zeit auch als „parteifreier Grätzlaktivist“. (Seit 1992 Verein „triesterviertel.at“)

Nun steht unser kleiner Verein (meine Frau und ich = Vorstand) wieder vor einem Hindernis, das vermutlich die Geschäftsordnung der Bezirkvertretung betrifft.

So kurz wie möglich zur Vorgeschichte:

  • 1901 wurde in der Knöllg.20-24/Ecke Davidgasse mit Spendengeldern das „Wöchnerinnenheim Lucina“ gebaut.
    DorfWiki: Triesterviertel/Gesprächsthemen/Kultur/Woechnerinnenheim-Lucina Hier konnten auch arme Frauen unter hygienischen Bedingungen Kinder zur Welt bringen. Viele Wiener*innen sind bis 1958 hier geboren worden. Unter anderem auch der ehemalige Bürgermeister Dr.Helmut Zilk.
  • 1958 wurde das Gebäude in eine Krankenpflegeschule der Stadt Wien umgebaut und 2005 verkauft. Ein möglicher Abriss war zu befürchten.
  • 2006 wurde es erfreulicherweise vom türkischen „PHÖNIX-VEREIN für Kultur, Bildung und Sport“ erworben, um hier das „Phönix-Realgymnasium“ (mit Öffentlichkeitsrecht) zu betreiben. 
  • Derzeit sucht dieser Verein einen neuen Standort für die expandierende Schule und hat deshalb das „Lucina“-Gebäude verkauft.
  • Daher wird ein Mieter für die Zeit nach dem „Phönix-RG“ gesucht. (Abgerissen kann es angeblich nicht werden und haben die Eigentümer derzeit auch nicht vor.)

Nun zum aktuellen Problem:

Unser Verein ist ein parteifreier „Grätzlverein“ und hat daher alle seine Aktivitäten/Projekte im „Triesterviertel“ OHNE parteipolitischer Unterstützung betrieben.

Unser Hoffnung ist, dass der Wiener Gemeinderat das „Lucina“- Gebäude  durch einen EINSTIMMIGEN Beschluss zumindest für einige Jahre mietet und auch die weitere Nutzung im Konsent erfolgt (d.h. niemand hat bei Abstimmungen einen Einwand.) Hier sollten NUR Gemeinwesenexpert*innen tätig sein.
Dazu: WP156: „Kommunale Intelligenz“ in das „Triesterviertel“…. | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Als „gelernter Wiener“ habe ich daher zuerst beim Klubobmann der FPÖ-Favoriten (Christian Schuch, er kennt mich) angefragt, ob auch sie so einem Wunsch an den Wr.Gemeinderat zustimmen würden.

Nach Kontakt mit dem Favoritner FPÖ-Vorsitzenden GR Stefan Berger (er kennt mich ebenfalls) teilte er mir mit, dass sie unser Anliegen unterstützen. Sie vermuten aber, dass auch ein einstimmiger Wunsch der Bezirksvertretung an den Gemeinderat aus Gründen der GO nicht zugelassen werden würde.

Daher unsere Fragen:

Mit freundlichen Grüßen

Fritz Endl

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Die Antwort kam am 7.3.

Sehr geehrter Herr Endl,

auf ihre Fragen gibt es zwei einfache Antworten:


1. Die Geschäftsordnungen der Bezirksvertretungen sind eine Verordnung der Gemeinde (Stadt) Wien, ein einzelner Bezirk kann diese GO gar nicht ändern;
2. Mir wäre unbekannt, dass es für Beschlüsse einer Bezirksvertretung ein Einstimmigkeitsprinzip gibt. Einstimmigkeit erhöht nur realpolitisch das politische Gewicht eines derartigen Beschlusses, den ja die Gemeinde umzusetzen hat (aber keine politische Verbindlichkeit besitzt).

Wenn die Stadt die Liegenschaft mieten und gemeinnützigen Organisationen überlassen will ist der übliche Ablauf: Der Stadtsenat fasst nach Verhandlungen mit dem Liegenschaftseigentümer (mit Mehrheit) diesen Beschluss, dieser wird – da eine Subvention – anschließend dann vom Gemeinderat (ebenfalls mit Mehrheit) beschlossen. Sie brauchen also politisch betrachtet auf beiden Ebenen primär die Zustimmung der SPÖ.

Mit freundlichen Grüßen
Hubert Sickinger

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Frühere Texte, die zum Thema passen:

Nr.61: Gute BezirkspolitikerInnen sollten zuerst für uns BewohnerInnen da sein | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.65: Heinz Berger: „Wien braucht mehr Demokratie!“ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.76: „Unser Triesterviertel“ im internationalen Vergleich | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.147: Gedanken zum „Sozialraum-Monitoring“ der AK-Wien | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.79: Integration beginnt im Wohnhaus und Grätzl | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.116: „Bildungsgrätzl Triesterviertel“: Ein „buntes Dorf“ zur Begleitung unserer Kinder. | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

Nr.148: Ein „Bürger*innen-Rat“ für das „Triesterviertel“,… | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

WP155: An die SPÖ-Favoriten: „Bitte öffnet euch weiter!“ | Gedanken eines besorgten Großvaters (wordpress.com)

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Ecke Knöllgasse/Quellenstraße  wären ab März 700 m² für ein „Frauencafé und/oder Gesundheitszentrum“ zu mieten.

Am 19.2. hat meine Frau und mich (= Verein „triesterviertel.at“) ein Fotograf der „Kronenzeitung“ mit diesem Transparent vor dem ehemaligen Jugendbeschäftigungprojekt  „SpaceLab“ (Es übersiedelte ins Sonnwendviertel) fotografiert. (Veröffentlicht wird es „in den nächsten Tagen„). Wir baten anschließend eine Bekannte, ebenfalls ein Foto zu machen.

Ab März besteht nämlich die Gefahr, dass diese Räumlichkeiten auch an eine Supermarktkette wie z.B. SPAR vermietet wird.

Dadurch würden auch diese Räumlichkeiten zu einer für uns Bewohner*innen wichtigeren Verwendung verloren gehen, denn Supermärkte gibt es in der Nähe schon mehr als genug!

Auf der Fläche von insgesamt 700 m² (Erdgeschoss 550 m², 1.Stock 150 m²) könnten z.B. ein „Frauencafe“, Gemeinschaftspraxen von Gesundheitsberufen, ein Mehrzweckraum für Informations- und kulturelle Veranstaltungen, verschiedene Selbsthilfegruppen, ehrenamtliche Aufgabenhilfen oder ein Büro zum Organisieren von Nachbarschaftshilfe u.a. Platz finden.

Damit könnte auch unser „Triesterviertel“ endlich einen (hoffentlich auch mit uns gemeinsam geplanten) „Ort der Begegnung“ erhalten.

Die Stadtverwaltung könnte beweisen, dass sie im „vielfältigen Favoriten“ nicht nur medienwirksame Bezirksteile wie das Sonnwendviertel *), den Hauptbahnhof, die Biotope City Wienerberg, die ehemalige Ankerbrotfabrik oder den Haschahof sichtbar unterstützen kann, sondern auch „UNSER TRIESTERVIERTEL“ !

*) Dort gibt es sogar ein eigenes Außenbüro der „Gebietsbetreuung“. Uns wurde deren Unterstützung 2018 entzogen. (Siehe: https://fritzendl.wordpress.com/2019/04/30/draussen-noch-weiter-draussen-und-dazwischen/


Zum Inhaltsverzeichnis aller bisher veröffentlichten Beiträge

Passende frühere WordPress-Texte:

https://fritzendl.wordpress.com/2019/04/30/draussen-noch-weiter-draussen-und-dazwischen/ Beitrag der „alten“ Gebietsbetreuung

https://fritzendl.wordpress.com/2019/06/29/unserem-triesterviertel-fehlt-ein-ort-der-begegnung/ Unserem Triesterviertel fehlt ein „Ort der Begegnung“

http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?Triesterviertel/GedankenInhaltsVerzeichnis#Gesundheit Themen zur „Gesundheit im Triesterviertel“

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Zwischen „BezirkshausmeisterIn“ und „RegionalmanagerIn“

Seit 2018 hat Favoriten einen neuen Bezirksvorsteher. Markus Franz führt sein neues Amt mit großem zeitlichen Einsatz. Sicher auch deshalb, um die zur erfolgreichen Arbeit erforderliche Bekanntheit möglichst bald zu erreichen.

Besonders diese Funktion erhält – in Zeiten zunehmender PolitikerInnenverdrossenheit – durch den direkten Kontakt mit der Bevölkerung immer größere Bedeutung.

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Bezirksvorsteher Markus Franz auf „Beisltour“ in Favoriten, leider nur mit „seinen“ SPÖ-Bezirksräten/-rätinnen.

Das lesenswerte Buch „Bezirkspolitik in Wien“ des Politikwissenschafters Hubert Sickinger (StudienVerlag, 2006) beruht zwar nicht auf dem aktuellen Stand der Wahlergebnisse. Es beschreibt aber neben vielen anderen Fakten über die Wiener Verwaltung auch sehr anschaulich die vorhandenen Gestaltungsmöglichkeiten der BezirksvorsteherInnen.

Bezirkspolitik-Sickinger

Er/sie muss NUR genügend viel Vertrauen von der Bezirksbevölkerung gewinnen, auch über die jeweiligen Parteigrenzen hinweg.

„Das BV-Amt ist ein Amt, das im Alltag von vielen „kleinen“ (manchmal auch „kleinlichen“) Problemen und Aufgaben – und nicht von der „großen Politik“ – geprägt ist. Es erfordert AmtsträgerInnen, die einen guten Überblick über den Wiener Stadtmagistrat und Wissen über dessen Funktionsweisen haben und über administrative Fähigkeiten verfügen. Erforderlich sind ferner Kommunikationsfähigkeiten gegenüber den BewohnerInnen wie auch Motivationsfähigkeiten gegenüber den Bezirksräten/-rätinnen. Gefragt sind PolitikerInnen mit gewissen Management-Fähigkeiten, die sich aber für den – permanenten – Kontakt mit den „kleinen Leuten“ im Bezirk nicht „zu gut sind“.

In den folgenden Auszügen kommen einige BezirksvorsteherInnen zu Wort. (Hervorhebungen FE)

„In wenigen Sätzen beschreibt eine BV das Aufgabenprofil und die typischen Charakteristika des Amtes:“ (Sickinger, S.52)

„Einerseits als einer, der Projekte im Bezirk initiieren muss und auf der anderen Seite ist er jener Politiker, der den engsten Kontakt zur Bezirksbevölkerung hat. Er ist von allem politischen Funktionen der mit dem höchsten Bekanntheitsgrad, und daher wird er auch am meisten angesprochen. Und ich verstehe mich auch als ein Vermittler in jenen Bereichen, wo Behördenkontakte schwierig erscheinen, wo Leute in einer Notsituation sind.“ (BV 15/SPÖ/2003) (S.52)

Ein Bezirksvorsteher des 3.Bezirks beschrieb 2003 seine Tätigkeit: „Man ist für alles verantwortlich und hat für kaum etwas Kompetenzen – vom Rechtlichen her – und ist sicherlich so etwas wie ein Bezirksbürgermeister…“ (BV 3/SPÖ/2003)

„Sozialdemokratische Bezirksvorsteher (BV) (von denen ein Teil zuvor Gemeinderäte (GR) gewesen waren) betonen als zentralen Kontrast zur Funktion als Landtagsabgeordnete – neben der weitaus stärkeren Nähe zur Bevölkerung- die mit ihrem aktuellen Amt verbundenen konkreten Gestaltungs- und Umsetzungsmöglichkeiten.“

Das, was mir wirklich sehr gut gefällt ist, dass man viel mehr ganz persönliche Entscheidungsmöglichkeiten hat….Als BV kann man die Ideen wirklich umsetzen. Da bin ich erst im Laufe meiner Einschulung draufgekommen, wie viele Möglichkeiten man eigentlich hat.“ (BV 9/SPÖ/2004) (S.59)

Es ist eine spannende Sache. Der bürokratische Ablauf und der auch klarerweise da ist, den versuche ich möglichst gut zu managen, aber darüber hinaus weiß ich auch, dass es doch Gestaltungsmöglichkeiten gibt für den BV, und das sind natürlich oft die spannenderen Dinge. Wenn es um Bezirksentwicklung geht, um Bausachen – Umbauten, Neubauten-, das sind meine ich möchte nicht sagen Hobbies, aber Schwerpunkte. Einerseits öffentliche Raumgestaltung, andererseits Bauprojekte. Dann merke ich auch, dass BV tatsächlich einen Einfluss haben können.“ (BV 7/GRÜNE/2003)

„SPÖ-BV sind voll in den Informationsfluss der die Gemeinde regierenden SPÖ eingebunden.“ (Sickinger. S.52)

Die SPÖ hat natürlich ein Informationsnetz in Wien, dem wir nichts gleichhalten können. Denn von allen Briefen, die ich bekomme von einem Stadtrat geht ein Durchschlag dort hinüber, das ist klar.“ (BV 18/ÖVP/2003, S.52)

„Was mich an dieser Position so besonders reizt und ich auch das Tolle finde, dass der BV schon sehr viele Entscheidungsmöglichkeiten hat, auch wenn er sie formell nach der Stadtverfassung nicht hat. Aber man kann sich’s nehmen, indem man halt Ideen selbst entwickelt oder aufnimmt und sie dann beginnt umzusetzen….“(BV 21/SPÖ/2003) (S.58)

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Zum Inhaltsverzeichnis aller bisher veröffentlichten Beiträge: http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?Triesterviertel/GedankenInhaltsVerzeichnis

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Beeindruckende Erinnerungen an drei Generationen der Favoritner Arbeiterfamilie Sokopp

…………………………Bucheng.100-Buch

„Buchengasse 100“ ist sicher keine „leichte Sommerlektüre“, aber die „lebendigste Schilderung“ vom Kampf einer Favoritner Arbeiterfamilie gegen soziale Ungerechtigkeiten, die ich je gelesen habe. Zu verdanken ist das der „Chronistin“ Oswalda Tonka (1923-1999), ältere Tochter von Jakob und Steffi Sokopp und Enkerl von Jakob und Marianne Sokopp. Und schließlich auch der älteren Tochter von „Ossi“ Tonka, Gitta, die deren Aufzeichnungen kürzlich als Buch herausbrachte.

………………………………………Bucheng.100

Das Haus Buchengasse 100 heute in Richtung Triesterstraße. Im Hintergrund das Gebäude der „Gebietsbetreuung Stadterneuerung 10“, Eingang Quellenstr.149.

Sowohl die genaue Beschreibung des oft mühevollen Alltags der Menschen am Rande Wiens (und der „Gesellschaft“) als auch des jeweiligen historischen Rahmens aus der Sicht einer klugen, neugierigen und selbstbewussten Favoritnerin sind – auch im Sommer – lesenswert.  Aber besonders beeindruckte mich das persönliche und konsequente Engagement von drei Sokopp-Generationen im Kampf um mehr soziale Gerechtigkeit, trotz schwerster politischer Repressionen und Schicksalsschläge.

Als Ossi  1944 vor die Wahl gestellt wurde, entweder als Deserteurin hingerichtet zu werden oder die Widerstandskämpfer in Slowenien zu unterstützen, entschied sie sich in konsequenter „Sokopp-Tradition“  für den ebenfalls lebensgefährlichen Einsatz für eine gerechtere Gesellschaftsordnun.

Dieses Buch ist ein würdiges literarisches „Denkmal“, sowohl für die beschriebenen drei Generationen  „Sokopp“ und deren Umfeld, aber ganz besonders für Ossy Sokopp, der mutigen Kämpferin für eine gerechtere Gesellschaft.

………………………………………….Oswalda

………….Foto vom Personalausweis bei den Partisanen am 15.3.1945

Oder mit den Worten des Promedia Verlags auf der Buchrückseite: „Buchengasse 100 ist ein Meisterwerk zur österreichischen Arbeitergeschichte, literarisch anspruchsvoll, packend erzählt und historisch detailgetreu. Die Sokopp-Tonkas waren über 100 Jahre lang an zeitgeschichtlichen Brennpunkten zugegen.“

Einerseits vermittelte mir das Buch am Beispiel der Familien Sokopp einen gut lesbaren und nachvollziehbaren Eindruck vom Alltag der Favortiner Arbeiter/Arbeiterinnen bzw. der Arbeiterbewegung insgesamt und deren in relativ kurzer Zeit realisierten Errungenschaften besonders im „Roten Wien“. Und auch von deren politischen Bekämpfung und Auslöschung durch den klerikalen Austrofaschismus unter Dollfuß und dem darauf aufbauenden Terror des Nationalsozialismus.

Aber andererseits erfüllt es mich auch mit Wut, wenn die maßgeblichen Funktionäre/Funktionärinnen auch der Favoritner SPÖ nach wie vor keine glaubwürdige und vorbildliche Orientierung (siehe Sokopp) vermitteln können und damit der nötige Zusammenhalt wie z.B. am Anfang des vorigen Jahrhunderts verloren gegangen ist. Die FPÖ u.a. freut´s.

Frühere „Gedanken“-Beiträge seit 2009 vor allem zum Thema „Favoritner Bezirkspolitik“:

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Das wäre ein frauenpolitisches Signal gewesen.

In der aktuellen Bezirkszeitung „bz“ wird der Favoritner Gemeinderat Christian Hursky (54) als neuer Sicherheitssprecher Wiens vorgestellt.

……………………………….Hursky-bz1- 27.1.16

Hursky-bz2- 27.1.16

Eine besondere Qualifikation für den Bereich „Sicherheit“ lässt sich beim Betrachten seiner beruflichen Funktionen und als Gemeinderat und Nationalrat nicht erkennen.

Beruf: Dispoleiter einer Firma für Mineralöltransporte. Erfahrungen im Mineralölhandel, Graphischen Gewerbe und Sparkassensektor. Funktionen im Bezirk, im Wiener Landtag und Gemeinderat: 1990-2005 Bezirk: Vorsitzender der Bezirksvertretung, Vorsitzender der Verkehrskommission, Stv. Vorsitzender des Bauausschusses  2005-2007 Gemeinderat: Umweltausschuss (FE: War Hursky ein „Grüner“?), Landwirtschaftssprecher (FE: War Hursky auch Landwirt ?) 2007/2008 Nationalrat: Ausschüsse für Inneres, Landesverteidigung, Immunität, ab 2008 wieder im Gemeinderat: Ausschüsse:Integration, Frauenfragen (FE: Dieser Mann?), Konsument/-innenschutz und Personal Städtische Personalkommission (Vorsitzender-Stv.) Disziplinarkollegium „Petitionsauschuss“ Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung (Ersatzmitglied) Beirat Wohnfond Wien (Ersatzmitglied) Arbeitsausschuss Stadtentwicklungskommission (Ersatzmitglied)
Kontrollausschuss (Ersatzmitglied) Mitglied im Dialogforum des Flughafen Wien
Ehrenamt: Aufsichtsratsvorsitzender einer Wohnbaugenossenschaft
Präsident des Wiener Schachverbandes (Aus dem „Steckbrief“ der offiziellen Webseite)

Angesichts der aktuellen Verschiebungen bei den Ministerien scheint Fachwissen bei PolitikerInnen sowieso keine Bedingung zu sein.

Aber auf Grund einiger Fakten ergeben sich für mich doch einige Fragen und Vermutungen:

• Das Sicherheitsbedürfnis der Menschen wird auch in Wien zunehmend wahlentscheidend sein. Jenes der Frauen wird dabei ganz besonders glaubwürdig berücksichtigt werden müssen.
• Die SPÖ-Favoriten ist bei der letzten GR-Wahl nur knapp einem FPÖ- Bezirksvorsteher entgangen.
Die vier Favoritner Gemeinderäte/-rätinnen (zwei Männer und zwei Frauen) sind politisch mitverantwortlich für diese Entwicklung. Eine der beiden Frauen – Kathrin Gaal – ist auch die Favoritner SPÖ-Vorsitzende.
• Die zweite Gemeinderätin – Martina Faymann-Ludwig– ist von 1994-2006 Landesfrauensekretärin der SPÖ Wien gewesen und derzeit Vorsitzende des Vereins Wiener Frauenhäuser. (Aus der offiziellen Webseite.)

Welche politischen Überlegungen haben dennoch zur Berufung eines klassischen „Mannsbildes“ zum „Sicherheitssprecher“ Wiens geführt?
Und warum wird ausgerechnet ein Gemeinderat aus Favoriten mit dieser heiklen und wichtigen Aufgabe betraut?

Vielleicht, weil eine der beiden Favoritner Gemeinderätinnen auch die Frau des SPÖ-Bundesvorsitzenden und amtierenden Bundeskanzlers ist und sich vielleicht schon für einen erhofften „Karrieresprung nach Brüssel“ vorbereitet?
Vielleicht, weil sich die andere Gemeinderätin und SPÖ-Vorsitzende Kathrin Gaal von ihrem Vater und Vorgänger, dem ehemaligen Polizisten und Wehrsprecher im Nationalrat Anton Gaal, noch immer nicht ganz emanzipiert hat?
Und vielleicht auch, weil immer noch manche Favoritner SPÖ-StrategInnen in der „roten“ Vergangenheit ihres „Arbeiterbezirks“ leben? Damals, im „Roten Wien“, wurde aber die Realität erkannt und auf breiter Basis für die Zukunft geplant und gearbeitet.

Wann wacht diese immer kleiner werdende Gruppe rund um Faymann, Gaal und GenossInnen endlich auf, bevor die FPÖ mit ihrer taktisch erfolgreicheren Personalpolitik den 10.Bezirk ganz übernimmt?

Dazu passen auch viele meiner früheren „Gedanken“ im Abschnitt „Bezirkspolitik“

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Lieber Michael Mrvicka,

nun bist du also für weitere fünf Jahre als FPÖ-Bezirksvorsteher-Stellvertreter des 10.Bezirks angelobt worden. Deine freundliche Einladung von gestern, Gespräche in deinem Büro fortzusetzen, möchte ich aber nicht mehr annehmen, DENN:

Du wirst vermutlich zwar weiterhin einer jener BezirkspolitikerInnen bleiben, der/die sich ehrlich um die Anliegen und Sorgen von uns sogenannten „kleinen Leuten“ im Grätzl kümmern möchte, ABER:

DU MACHST DAS LEIDER IM NAMEN VON POLITIKERN WIE STRACHE, GUDENUS UND CO.

Sie und ihre „Drahtzieher“ benützen andere Menschen (und auch dich!) für Ziele, die letztlich gegen die Interessen der Bevölkerungsmehrheit gerichtet sind und ständig versuchen, einzelne Gruppen gegeneinander aufzuhetzen.

Auch die (unverdienten) FPÖ-Stimmengewinne bei der vergangenen GR-Wahl in „meinem“ 10. Bezirk bereiten mir als nunmehr parteilosem „Grätzlaktivist“ im „Triesterviertel“ zunehmend Sorgen.

Meine kritische Distanz zu Funktionären/Funktionärinnen der anderen Parteien im 10.Bezirk bleibt zwar wie bisher bestehen, aber sie bemühen sich hoffentlich künftig mehr als bisher um die Anliegen von uns GrätzlbewohnerInnen.

Mit lieben Grüßen
Fritz

PS: Zum Thema „Bezirkspolitik“ habe ich auf diesem Blog schon mehrmals Texte veröffentlicht:

28.11.2009:  „Ausländer“: SPÖ legte 30 Jahre lang einen „roten Teppich“ für die FPÖ

30.11.2010: „Wien wird anders!“ Favoriten auch?

17.4.2011: Was haben FPÖ und Grüne gemeinsam? Sie gewinnen mit Angst Wahlen….

29.8.2011: Interessiert sich für unsere Postämter nur die FPÖ?

12.10.2012: „Grün/e im Triesterviertel“ u.a.

29.6.2013: Diesmal bin ich stolz auf unsere Favoritner BezirkspolitikerInnen

28.2.2014: Gute BezirkspolitikerInnen sollten zuerst für uns BewohnerInnen da sein

4.4.2014: Was hat der Favoritner SPÖ -Politiker Anton Gaal mit der Hypo zu tun?

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…. FragNebenan bietet dazu ein beeindruckendes „Instrument“ im Internet.
Ich empfinde es als die lang erhoffte professionelle Ergänzung meiner Bemühungen um Vernetzung in der Nachbarschaft.
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Aktualisierung am 2.6.:
Diese Hoffnungen haben sich letztlich als trügerisch erwiesen. Das – nach wie vor gute – nachbarschaftliche Vernetzungskonzept entwickelt sich zunehmend zu einem professionell vermarkteten Geschäftsmodell.
Dieses Start-up-Unternehmen braucht als Basis die Mitgliedschaft von möglichst vielen Menschen, um Hausverwaltungen für die spätere Finanzierung zu überzeugen und um Werbemöglichkeiten für Unternehmungen der Nachbarschaft zu verkaufen.
Die (mir viel wichtigere) nachbarschaftliche Vernetzung wird dabei (wieder einmal) nur als „Mittel zum Zweck“ (Möglichst viele Werbeeinschaltungen) benützt.
Außerdem gibt es im 10.Bezirk bzw. im „Triesterviertel“ kaum Personen, die am FN-Forum teilnehmen.
(Ich löschte daher mein Benutzerkonto.)
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Am 30.6.2014 schrieb ich hier „gegen die Einsamkeit in der Großstadt

Am 29.12.2014 erzählte ich davon, wie wichtig die Familie jenes türkischen „Gastarbeiters“ für unsere Hausgemeinschaft geworden ist, der seit Anfang der 70-er Jahre in unserem Haus gewohnt hatte.

Seit 1980 sind wir Nachbarn dieser Familie. Der älteste Sohn (im Alter unseres Sohnes) war viele Jahre als Automechaniker bei einer großen Autofirma tätig und erzählte immer wieder von seinem Traum, einmal eine eigene Werkstätte zu leiten. Am 18.4.2015 konnte er endlich (zu Recht) voll Stolz seine Autowerkstätte im ebenfalls neuerbauten Wohnhaus in der Breitenfurterstraße eröffnen.

Oezyer-mycar 18.4.15

…………………………………Oezyer 18.4.15

Die ca 100 geladenen Gäste lieferten uns eine beeindruckende Bestätigung dafür, wozu die Kinder und Enkerln von „Gastarbeitern“ und eine funktionierende „Nachbarschafthilfe“ fähig sind.

Jetzt zeigen sie uns offenbar, woran wir „Altwiener_innen“ uns nur noch wehmütig erinnern können: An die Zeit nach dem Krieg, als es im Wohnhaus und im Grätzl noch Hilfsbereitschaft und Gemeinschaft gegeben hat.
Als Jahrgang 1942 habe ich im 15.Bezirk die Jahre des gegenseitigen Helfens noch erleben dürfen/müssen, sowohl in unserem Wohnhaus und auf der Straße als auch im damaligen Familienverband.

Seit 1980 versuche ich, auch in unserem Wohnhaus und im Wohnumfeld ähnliche nachbarschaftliche Kontakte aufzubauen, wie ich es im 15.Bezirk erlebt hatte und die mich bei unseren Wohnnachbarn sosehr beeindruckt.

Unser Wohnhaus konnten wir gemeinsam vor dem drohenden Abriss retten und durch den neuen Besitzer (Österr.Siedlungswerk) eine Sockelsanierung erreichen.
Im „Triesterviertel“ blieb jedoch bisher eine nachhaltige Vernetzung von Bewohner_innen nur wenig erfolgreich. (Dazu einige Links zu früheren WordPress-Texten zum Thema „Nachbarschaft“ im Anschluss.)

Dieser Mangel an persönlicher Vernetzung und Solidarität im „Triesterviertel“ und in Favoriten könnte sich aber künftig verbessern, denn am 21.3. fanden wir im Briefkästchen diesen kleinen Zettel

…………………………….FragNebenan 18.3.15-1000

Text: Liebe Nachbarinnen und Nachbarn in der ZUR SPINNERIN,
zum Kennenlernen, Austauschen und Plaudern bauen wir hier im Grätzl ein Netzwerk für Nachbarn auf.
Wir würden uns sehr freuen, wenn du auch mitmachst!
Einfach hier anmelden: http://www.fragnebenan.at oder schreib uns: valentin23@gmx.at
Liebe Grüße- bis bald- Valentin u. Stefan

Schon bald gab es ein Treffen mit dem mir außerdem sehr sympathischen Valentin Schmiedleitner, einem der Initiatoren von „FragNebenan“ und am 14.4. gab es das erste Treffen von „FragNebenan im Triesterviertel“.

………………………….FragNebenan1-14.4.15

Am 12.5. wird es wie am 14.4. gewünscht ein Treffen der Gruppe „FragNebenan in Favoriten“ in der Nähe vom Reumannplatz geben.

Nun liegt es nämlich auch an uns Bewohner_innen, dieses professionell vorbereitete und zukunftsweisende Instrument „FragNebenan“ zum Klingen zu bringen.
Es besteht dann die Hoffnung, dass sich dieses Geschäftsmodell auch wirtschaftlich rechnet. Hausverwaltungen werden erkennen, dass gute Hausgemeinschaften, die „auf ihr Haus schauen“, auch die Instandhaltungskosten senken können.

Aber das Allerwichtigste ist Folgendes: „FragNebenan“ kann die Gefahr verringern, dass in Wien Menschen in der Wohnung liegen, ohne dass es jemand bemerkt. (Da würden auch „Telefonringe“ helfen können)

Frühere WordPress-Texte zum Thema „Nachbarschaft“:

„Hier bin ich daheim“
„Das mache ich für meine Enkelkinder“
Einmischen in unsere eigenen Angelegenheiten
Wo können wir noch mit Nachbarn tratschen?
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….und es gibt gute Gründe, dafür auch dankbar zu sein.

Am 27.12. wurde im „Kurier“ ein Gespräch mit dem ehemaligen ÖVP-Vizekanzler Erhard Busek zum Islamgesetz veröffentlicht.

Einverstanden bin ich mit seiner Antwort zum geplanten Finanzierungsverbot vom Ausland: „Ich halte das für einen blühenden Unsinn, weil dann müssten sie auch die protestantische Kirche in Österreich zusperren.“

Das ist jedoch überhaupt nicht der Fall mit seiner Antwort auf die letzte Frage, ob er „Einblick in die Islamische Glaubensgemeinschaft“ habe: „Bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft handelt es sich um eine sehr heterogene Gruppe, deren Herkunft und politische Ansichten sehr unterschiedlich sind. Der türkische Bereich ist unter starkem Kommando der Regierung in Ankara. Das hat mit der Erdoğan-Vision vom großosmanischen Reich zu tun, der überall, wo Türken sind, bestimmen will.“ (Hervorhebungen FE)

Vor allem mit einer so schnoddrig-provozierenden Äußerung bedient der „bekennende Katholik“ meiner Ansicht nach auch in Österreich genau jene „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ ( PEGIDA) die derzeit in Deutschland zu Tausenden auf die Straßen gehen.

So kritisch und oft ablehnend ich in den Medien die Aktivitäten des türkischen Präsidenten verfolge, lehne ich auch solche unzulässig vereinfachenden Behauptungen aus diesem Grund vehement ab.

Sie „provozierten“ mich aber zumindest, hier über die seit 1980 gemachten Erfahrungen in unserem Wohnhaus Zur Spinnerin 2 im 10.Bezirk zu schreiben.

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Hier leben ebenfalls Familien, deren Eltern Anfang der 70-er-Jahre als „Gastarbeiter“ aus der Türkei gekommen sind und die Präsident Erdogan z.B. bei seiner Wahlreise durch Europa als Politiker vermutlich ansprechen wollte, um ihnen Respekt für ihre Leistungen zu zollen. Was sollte das mit einer „Vision vom großosmanischen Reich“ zu tun haben? Da müsste gerade ein christlicher Politiker im Wissen um Kreuzzüge und mörderischen Eroberungen mit Schwert und Kreuz etwas vorsichtiger sein. (PEGIDA lässt grüßen!)

Diese „Gastarbeiter“-Familien verdienten bekanntermaßen das Geld unter schwierigsten Bedingungen bei Arbeiten, die Österreicher oft nicht machen wollten. Sowohl die anwerbenden staatlichen Stellen als aus die Betroffenen selber nahmen ja damals noch an, dass sie wieder in ihre Heimat zurückkehren würden, aber: „Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kamen Menschen.“ (Max Frisch)

22.4.2004


Auch in unserem Haus wohnten/wohnen Familien auf relativ engen Verhältnissen, die wir uns nicht vorstellen konnten in unserer großen Wohnung.

Hoffest 23.5.03


Aber unsere „lebendige Hausgemeinschaft“ erinnerte mich an jene Jahre in der „Zimmer-Küche-Kabinett“-Wohnung im 15.Bezirk, in der ich ab 1945 die Kindheit verbracht hatte, mit Klo und Wasser am Gang. Das hat uns – freiwillig und unfreiwillig – verbunden.

Seit 2007 ist unser Haus vom Keller bis zum Dach „sockelsaniert“ und mit einem Aufzug ausgestattet. Unsere Hausgemeinschaft hatte erfolgreich „um unsere Hütt´n“ (eine Mieterin) gekämpft und das „Österreichische Siedlungswerk“ als neuen Eigentümer gewinnen können. (Übrigens durch Vermittlung von Büroleiter Josef Ostermayer des damaligen Wohnbaustadtrates Werner Faymann.)

13.1.2007


Wenn es um nachbarschaftliche Hilfsbereitschaft oder um Angelegenheiten der Hausgemeinschaft ging und geht (wie z.B. beim Anstreichen unseres Stiegenhauses), waren und sind es immer wieder und oft an erster Stelle jene BewohnerInnen unseres Hauses, deren Eltern bzw. Großeltern aus der Türkei zu uns gekommen sind.

Sie haben auch – oft unter gesundheitsschädigenden Bedingungen – wesentlich zum Wohlstand in Österreich beitragen und dafür bin ich ihnen sehr dankbar!
Die Eltern unseres Nachbarn sind etwa in unserem Alter. Sie erholen sich nun hauptsächlich in ihrer türkischen Heimat und können nur mehr ab und zu ihre geliebten Kinder und Enkerln besuchen. Diese sind inzwischen fest verwurzelt in Wien und fahren nur mehr „auf Urlaub“ in die Türkei.

Fazit:
Busek´s Behauptung einer „Erdoğan-Vision vom großosmanischen Reich, der überall, wo Türken sind, bestimmen will“ halte ich ebenfalls „für einen blühenden Unsinn“.
Präsident Erdogan ist Politiker, wie es Erhard Busek einmal gewesen ist. Er möchte vermutlich auch im Ausland seinen potentiellen Wählern/Wählerinnen das Gefühl vermitteln, dass er sie versteht, respektiert und schätzt…und sie ihn auch wählen mögen.

18.6.2004


Wünschenswert wäre es, wenn das auch Österreichs (Ex-)PolitikerInnen verstärkt schaffen würden, so wie wir Nachbarn/Nachbarinnen im Favoritner Wohnhaus Zur Spinnerin 2.
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