Diese meine monatlichen „Gedanken eines besorgten Großvaters“ stehen am Beginn meines neunten Lebensjahrzehnts und sind die ersten im Jahr 2023.
Die Anfangsbuchstaben der Schlüsselwörter des Titels „Solidarität und Nachbarschaft“ ergeben sehr passend das englische Wort für „Sonne“. „SUN-IT im Triesterviertel“ übersetze ich sehr persönlich mit: „Die Sonne möge im (bunten) Triesterviertel scheinen“. SUN bedeutet für mich: Solidarität Und Nachbarschaft. Und um Solidarität IN der Nachbarschaft – beginnend in unserem Wohnhaus Zur Spinnerin 2 – geht es in fast allen meinen bisherigen 168 Texten. Mit ALLEN Menschen, die hier auf Basis der allgemeinen Menschenrechte leben.
……..sollten jährlichauf freiwilliger Basis und möglichstmoderiert stattfinden, sowohl bei Wohnhäusern der Stadt Wien und nach räumlichen Möglichkeiten auch bei allen anderen Eigentümern. Die Medien könnten unterstützend auf die demokratiepolitische Bedeutung solcher Hausversammlungen hinweisen.
Dadurch könnten Mieter*innen wenigstens über die wichtigsten konkreten Auswirkungen der zunehmend undurchschaubaren Entwicklungen informiert werden, wenn das von mindestens der Hälfte gewünscht wird.
Ebenso wichtig wären Hausversammlungen, um unfreiwilliger Vereinsamung entgegen zu wirken. Gespräche über gemeinsame Hausanliegen schaffen Vertrauen. Das kann auch in konflikthaften Situationen die Hilfe untereinander erleichtern.
Bei Gemeindebauten wären vermutlich die Räume der „Wohnpartner“ ein möglicher Ort für Treffen. Wenn es in Wohnhäusern von anderen Bauträgern keine geeigneten Räume geben sollte, könnten vielleicht solche Hausversammlungen auch in einem der fünf „Stadtteilbüros“ der „Gebietsbetreuung Stadterneuerung“ stattfinden. Jedenfalls sollten sie entsprechend moderiert und deren Ergebnisse an die jeweiligen Hauseigentümer weitergeleitet werden.
Zur Bedeutung von Hausversammlungen:
Gemeinsame Themen könnten besprochen werden
die Isolation würde verringert werden
die Chance von nachbarschaftlicher Hilfe würde gestärkt, wenn das gewünscht wird
Sicherheit und Schutz würde geboten und vor allem
der Kontakt zwischen Hausverwaltung und Bewohner*innen könnte gefördert werden.
Seit März 2021 gibt es in diesem Sinn in unserem Haus Zur Spinnerin 2 eine „Kontaktgruppe“, um gemeinsame Anliegen von uns Mieter*innen an die Hausverwaltung weiter zu leiten. (Dazu Näheres)
….zum Wiederaufbau von Nachbarschaften und der Grätzlgemeinschaft im Sinne des Buches „Kommunale Intelligenz – Potenzialentfaltung in Städten und Gemeinden“ von Gerald Hüther und damit auch der Volksweisheit „Um Kinder gut großzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf“.
Grundsätzlich bleibt aber das Anliegen unseres parteilosen Grätzlvereins, einen Beitrag im Sinne von „Global denken – lokal handeln“ zu leisten. Deshalb sind wir seit 2009 ein Teil des visionären „Dorfwiki“, das neben der kommunalen (lokalen) auch die „Globale Intelligenz“ und damit die SORGE FÜR ALLE MENSCHEN auf unserer Erde als Ziel verfolgt.
Gerald Hüther ist einer der bekanntesten Hirnforscher Deutschlands und Buchautor. Er ist auch Mitinitiator von „Schule im Aufbruch“ und betont dabei vor allem die Bedeutung der Kommune für die Entwicklung von heranwachsenden Kindern und Jugendlichen. Auch er zitiert in dem erwähnten Büchlein „Kommunale Intelligenz“ die (angeblich afrikanische) Volksweisheit „Um Kinder gut großzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf“. Sie war auch für den ehemaligen Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky das Leitmotiv für sein Projekt „Wiener Bildungsgrätzl“. Das entwickelte sich leider nicht so wie meine Frau und ich anfangs erhofft hatten, sodass nun die Hoffnungen unseres kleinen Grätzlvereins „triesterviertel.at“ im Bereich „Bildung“auf der überparteilichen Initiative „Schule im Aufbruch“ beruhen.
Aus „Kommunale Intelligenz“ S.38-41:
Die Kommune als Erfahrungsraum für die Herausbildung sozialer Einstellungen und Haltungen:
Der wichtigste Erfahrungsraum, in dem die in unsere Welt hineinwachsenden Kinder und Jugendlichen erleben können, dass sie so, wie sie sind, gesehen, angenommen, wertgeschätzt und gemocht werden, ist die Familie.
In seiner Familie, im täglichen Zusammenleben mit seinen Eltern, Geschwistern und anderen Familienangehörigen müsste eigentlich jedes Kind die Erfahrung machen, dass es nicht nur untrennbar mit den anderen Familienangehörigen verbunden ist und dazugehört, es müsste auch immer wieder spüren, dass es selbst ernst genommen und in seiner Einzigartigkeit gesehen wird, dass es ermutigt wird, sich ständig weiterzuentwickeln, seine Talente und Begabungen zu entfalten und sich vielseitige Fähigkeiten und Kompetenzen anzueignen, immer eigenständiger sein Leben zu gestalten, immer autonomer und freier zu werden und dabei gleichzeitig mit allen anderen emotional verbunden zu bleiben.
Wenn das so wäre und alle Kinder in ihren Familien diese Erfahrung machen könnten, würden auch alle Kinder ihre angeborene Entdeckerfreude und Gestaltungslust, ihre Offenheit und Begeisterungsfähigkeit, ihre Kreativität und ihre Lust an der Entfaltung ihrer eigenen Potenziale nicht verlieren.
Kein Kind müsste versuchen, weil es sich entweder in seinem Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit oder in seinem ebenso wichtigen Grundbedürfnis nach Autonomie verletzt fühlen, diesen Schmerz zu unterdrücken oder ihn durch irgendwelche Ersatzbefriedigungen zu stillen.
Kein Kind müsste, weil es selbst verletzt wurde, andere Menschen verletzen. Kein Kind müsste, weil es sich selbst als ohnmächtig erfahren hat, danach trachten, Macht und Einfluss über andere zu gewinnen.
Kein Kind müsste, weil es selbst nicht wertgeschätzt worden ist, andere Menschen abwerten.
Kein Kind müsste, weil es selbst nicht gesehen wurde, ständig versuchen, die Aufmerksamkeit anderer zu erzwingen.
Leider machen nicht alle Kinder in ihren Herkunftsfamilien solch positive Erfahrungen. Allzu häufig werden aus Kindern „Problemkinder“, die das Zusammenleben schon im Kindergarten stören. Ihnen fällt es schwer, mit anderen Kindern frei und unbekümmert zu spielen, sie werden in der Schule als „Störenfriede“ auffällig und untergraben später das friedliche Zusammenleben in der Kommune. Jene, die sich selbst als Opfer irgendwelcher Erziehungsmaßnahmen erlebt haben, können zu Tätern werden, deren egozentrischen Verhaltensweisen wiederum andere Menschen zum Opfer fallen. Asozial und verantwortungslos ist die diesen Verhaltensweisen zugrunde liegende innere Einstellung. Damit kommt kein Kind zur Welt.
Wenn diese ungünstigen Haltungen und inneren Einstellungen in ihrem Gehirn erst durch vorangegangene ungünstige Erfahrungen verankert worden sind und wenn – wie wir inzwischen aus den Erkenntnissen der Hirnforscher wissen – Menschen zeitlebens neue Erfahrungen machen und in ihrem Gehirn verankern können, so liegt die Lösung für diese Probleme auf der Hand:
Es müsste diesen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geboten werden, künftig andere, günstigere Erfahrungen zu machen – mit sich selbst, mit ihrer eigenen Kreativität und Gestaltungskraft, im täglichen Zusammenleben mit anderen, beim gemeinsamen Lernen, beim Entdecken und Gestalten. Das wäre die Lösung.
Und der Ort, wo den Kindern und Jugendlichen diese Erfahrungen ermöglicht werden könnten, wo sie am leichtesten zu finden und freizulegen wären, ist die Kommune. „Um Kinder gut großzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf“, heißt die offenbar schon sehr alte, angeblich aus Afrika stammende Volksweisheit, die nun durch die Erkenntnisse der Hirnforscher auf beeindruckende Weise bestätigt wird.
In einem Dorf, in einem Stadtteil finden Kinder immer irgendwelche Menschen, die irgendetwas Besonderes können. Und je unterschiedlicher die Menschen sind, die dort leben, desto reichhaltiger wird das Spektrum der Möglichkeiten, das Kinder und Jugendliche dort vorfinden, um sich mit ihren jeweiligen Begabungen und Interessen jemanden zu suchen, der ihnen zeigt, wie etwas geht, was es in der Kommune alles zu entdecken und zu gestalten gibt. Und um was man sich gemeinsam mit anderen Menschen kümmern kann.
Wenn Kinder und Jugendliche wieder erleben können, dass sie nicht ständig wie Objekte belehrt, gemaßregelt, beschult und erzogen werden, sondern dass sie in ihrer Kommune von anderen Mitgliedern beachtet und wertgeschätzt werden, wenn ihnen zugetraut würde, Aufgaben zu übernehmen, die für die Kommune und das kommunale Leben wichtig sind. Dann könnte sich jedes Kind und jeder Jugendliche als jemand erfahren, der mit seinen besonderen Talenten, mit seinen erworbenen Fähigkeiten und seinem bisher angeeigneten Wissen in dieser besonderen Weise zum Gelingen von etwas beiträgt, was nur in einer gemeinsamen Anstrengung gelingen kann.
„Nicht unserer Vorväter und – mütter (FE) wollen wir trachten, uns würdig zu zeigen – nein, unserer Enkel.“ (Bertha von Suttner)
Es wird keine Fortsetzung geben:
Mit diesen 150. “Gedanken eines besorgten Großvaters“ wollte ich beginnen, mir auch über die Geschichte unserer Familie Gedanken zu machen und möglichst viele „Spuren“ zu sammeln.
Leider verstärkte sich durch einige Bücher, die ich zuletzt speziell über die Jahre rund um 1938 gelesen habe, die Gewissheit, dass die auf diesem Foto glücklich versammelte Endl-Familie von den beginnenden Judenverfolgungen zumindest gewusst haben musste.
Ganz besonders traurig stimmt mich mein Vater, der noch bis 1945 überzeugter Hitleranhänger gewesen ist, wie aus seinen Briefen zu entnehmen ist. Daher werde ich mich mit dieser beschämenden Geschichte meiner Familie vor 1945 (zumindest öffentlich) nicht mehr befassen, sondern umso mehr mit der Stärkung des friedlichen Miteinanders in unserer Nachbarschaft.
Die Eltern meines Vaters (Heinrich 1865-1945 und Anna 1872-1945) haben in Nachbarhäusern auf der Triesterstraße gewohnt (Nr.42 und 44) und 1896 knapp vor dessen Geburt geheiratet. Mein Vater war also ein geborener „Triesterviertler“. Ich bin erst 1968 nach unserer Heirat vom 15. Bezirk in eine „Zimmer-Küche-Kabinett“ Wohnung) nach Favoriten gezogen und wohne seit 1980 im „Triesterviertel“.
Am Foto die Famlie Endl aus dem Jahr 1938: Dritter von rechts mit Brille mein Vater, rechts daneben Schwester Anna, links stehend Bruder Leopold, dessen Frau Sissy, meine Mutter Mitzi, Großvater Heinrich, Bruder Pepi, ganz links Schwester Mitzi.
Ebenfalls vom Jahr 1938 berichtet Manfred Flügge im Buch „Stadt ohne Seele – WIEN 1938“: Für den „Aufbau“-Verlag „Ein Zeitroman und Schicksalspanorama: Der „Anschluss“ Österreichs durch die Nazis im März 1938 und ihr Einmarsch in Wien waren ein traumatischer Wendepunkt in der europäischen Geschichte“
Für die fünf Geschwister unserer Familie war aber das Jahr 1938 kein „Wendepunkt“ in ihrer guten Familiengemeinschaft und den unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Positionen der drei Brüder: Deutschnational (mein Vater), (vermutlich) sozialdemokratisch (Onkel Pepi) und (vermutlich) katholisch&monarchistisch (Onkel Poldi). Gemeinsam war aber offenbar den drei Brüdern der zunehmende Antisemitismus in den 30-er und 40-er Jahren. Ich möchte mich jedenfalls in meinem Engagement künftig lieber unseren beiden Enkerlmädchen als „würdig“ erweisen als diesen „Endl-Vorfahren“.
Die Überschrift „Mein Papa, zwei Kriege und ich“ bezieht sich auf den Titel eines Buches, das ich schon gelesen habe: „Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich“ Die Autorin Nora Hespers (Jg 1978), eine deutsche Journalistin, beschreibt darin das Leben ihres Großvaters Theo Hespers, der 1943 wegen „Hochverrats“ hingerichtet worden war. In ihrem Blog „Die Anachronistin“ informiert Nora Hespers seit 2014 über die Geschichte ihres Großvaters.
Im Unterschied zu Theo Hespers war mein Vater leider kein Widerstandskämpfer gegen das Hitler-Regime, sondern bis 1945 dessen überzeugter Anhänger.
Privatfoto 1944 mit zwei Jahren am Arm meiner Mutter und den Geschwistern Heidi (4 J.), Heinz (HJ, 10 J.) und Evi (BDM, 16 J.)
Ich kann daher nicht stolz sein auf meinen bis 1945 „deutschnational“ gesinnten Vater und dessen Geschwister (Siehe oben) und setze „Mein Papa, zwei Kriege und ich“ nicht fort.
Meine Frau Helga und ich hoffen natürlich, dass auch unsere beiden Enkerln einmal stolz auf uns sein werden, auch wenn wir das Glück haben, seit mehr als sieben Jahrzehnten in einer Demokratie zu leben und keine „Widerstandskämpfer“ sein müssen.
Es mangelt ja nicht an Themen, über die wir Bewohner/Bewohnerinnen des Triesterviertels miteinander reden könnten/sollten/müssten. (Siehe den letzten WordPress-Beitrag über Projektideen)
Das sollte/müsste NUR geplant und durchgeführt werden.
Solche Gespräche sind ohne größeren Aufwand möglich, wie die vier bereits stattgefundenen Bespiele aus den Jahren 2007 und 2013 zeigen:
Im „Kurier“ vom 20.4. erschien ein Bericht zum Thema „Die SPÖ entdeckt das Grätzl neu“.
……………………………….
Dieser Beitrag motivierte mich auf Grund meiner langjährigen Erfahrungen mit PolitikerInnen des 10.Bezirk zu drei eMails.
Eine am 20.4. an GR Niedermühlbichler (unter CC auch an den für unser “Triesterviertel” „zuständige“ SPÖ-Politiker GR Christian Hursky):
Sehr geehrter Herr Gemeinderat Niedermühlbichler,
in der Kurier-Ausgabe vom 20.4. werden Sie und Bgm.Häupl.unter dem Titel „Die SPÖ entdeckt das Grätzl neu“ immer wieder wörtlich oder sinngemäß zitiert. Unter anderem mit der Aussage: „Die Parteiarbeit muss auf neue Beine gestellt werden.“
Ich (Jg.1942, pensionierter Hauptschullehrer) engagiere mich schon viele Jahre in einem Favoritner Grätzl („Triesterviertel“) als „Grätzlaktivist“. (www.triesterviertel.at)
Wie bei den anderen Fraktionen bemühte ich mich immer wieder, auch den für uns zuständigen SPÖ-Politiker Christian Hursky für die Zusammenarbeit bei konkreten Grätzlprojekten zu gewinnen. (Wir kennen einander seit dem gemeinsamen Besuch der Wiener SPÖ-Parteischule 1985-86)
Ohne Erfolg. Im Gegenteil. Da er mich am besten von allen Favoritner SPÖ-Politikern/Politikerinnen kennt, ist er es vermutlich auch, der mir zwar persönlich freundlich auf die „Schulter klopft“, der aber auch seine Parteifreunde vor meiner „Unberechenbarkeit“ oder „Gefährlichkeit“ warnt, weil ich zum Beispiel auch mit FPÖ-Bezirks-Funktionären in gutem Kontakt bin.
Daher habe ich auf meiner Webseite den erwähnten Kurier-Text veröffentlicht und einen kurzen Kommentar dazu geschrieben. (Direkter Link)
Ich fürchte, dass es mit den meisten der derzeit aktiven SPÖ-Funktionäre/Funktionärinnen nicht gelingen kann, „den zunehmend verloren gegangenen Kontakt zwischen seiner Partei und den Wienern wieder herzustellen“. Da gibt es aus meiner Sicht kaum „neue Beine“, aber „ergraute Köpfe“ wie Christian Hursky.“
Mit besorgten Grüßen
Fritz Endl
——————————-
Die zweite eMail ging am 20.4. an Mag.Elias Natmessnig, einen der beiden „Kurier“-Autoren:
Sehr geehrter Herr Mag.Natmessnig,
den angeblichen Bemühungen der Wiener SPÖ, „den zunehmend verloren gegangenen Kontakt zwischen seine Partei und den Wienern wieder herzustellen“ stehe ich SEHR SKEPTISCH bis ungläubig gegenüber. Mit DIESEM Kaderpersonal (zumindest im 10.Bezirk, wo ich mich halbwegs auskennen) kann ich mir das derzeit überhaupt nicht vorstellen.
Ich bin pensionierter Hauptschullehrer (Jg.1942) und besuchte 1985 mit dem nunmehrigen Favoritner SPÖ-Gemeinderat (Seit einiger Zeit Sicherheitssprecher (!) der SPÖ Wien) Christian Hursky die zweijährige Wiener SPÖ-Parteischule.
Wir kennen einander also recht gut. Er baute an seiner SPÖ-Karriere und ich wurde (nach 20 Jahren SPÖ-Mitgliedschaft) „Grätzlaktivist“ im „Triesterviertel“ (www.triesterviertel.at)
Anlässlich Ihres Berichtes sandte ich am 21.4. eine eMail an GR Niedermühlbichler (+Hursky. Er ist politisch „zuständig“ für unser Grätzl). Am selben Tag antwortete Christian Hursky in seiner leider für ihn typischen Art. Beides veröffentlichte ich auf meiner Webseite.
Schon im vorigen Jahr am 20.8.2015 sandte ich eine eMail an GR Niedermühlbichlerund: Darin fragte ich, ob ich auch als Nicht (mehr)parteimitglied an „Offenen Arbeitsgruppen“ mitarbeiten könnte. Antwort: Haben wir nicht. Geht nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Endl 🙂
———————————–
An den „Kurier“ sandte ich am Wahlsonntag eine zweite eMail:
Sehr geehrter Herr Mag.Natmessnig,
das heutige Wahlfiasko der SPÖ passt leider zur Antwort von SPÖ-GR Hursky auf meine eMail an GR Niedermühlbichler.
Als inzwischen parteiloser „Grätzlaktivist“ sende ich Ihnen im Anhang eine Einladung zu einer Präsentationsveranstaltung am 12.5. als Ergebnis von langjähriger konstruktiver ( „Grätzlarbeit“. Die klappt sehr gut mit zwei Facheinrichtungen des Bezirks (Bezirksmuseum und Gebietsbetreuung) und konnte auch von der SPÖ nicht verhindert werden, da unser kleiner privater Verein „triesterviertel.at“ Rechtsträger dieses Infotafel- Projektes ist und die Tafeln von den jeweiligen Hauseigentümern bezahlt werden.
Sowohl von GR Niedermühlbichler als auch vom „Kurier“ kamen bisher leider keine Antworten.
Aber von GR Hursky erhielt ich noch am selben Tag eine ganz besondere „Antwort“: „Lieber Fritz, ich habe noch keine grauen Haar, auch noch genug davon und 200 Kniebeugen in einem Zug schaffe ich auch noch. Liebe Grüße Christian“
Für mich steht diese „Antwort“ stellvertretend dafür, weshalb sich immer mehr Menschen von der SPÖ ab und der FPÖ zuwenden:
Zu viele SPÖ-PolitikerInnen haben den respektvollen ernsthaften Dialog mit den Mitmenschen im Grätzl verlernt. Sie „träumen“ vielleicht noch vom „Roten Wien“ der 20-er und 30-er-Jahre, sind aber inzwischen viel zu unglaubwürdig geworden.
Mit solchen Politikern kann eine noch dazu „von oben“ verordnete „Nachbarschaftskampagne“ kaum erfolgreich sein.
Begonnen hat es am 14.4.2011, als ich diese eMail einer Dissertantin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien erhielt:
„Sehr geehrter Herr Endl, mein Name ist Manuela Wade, ich bin Dissertantin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Im Moment bin ich dabei, für meine Dissertation mit dem Titel „Space matters – Handlungsräume in globalisierten Städten“ Recherchen durchzuführen. Genauer gesagt interessiert mich die Frage, wie BewohnerInnen einzelner Stadtviertel in unterschiedlichen (institutionellen) Kontexten in Bezug auf Wohnen handeln. Zu diesem Zwecke vergleiche ich drei Stadtviertel in unterschiedlichen Städten: eine Stadt in Westafrika, eine im Osten der USA sowie Wien. Innerhalb Wiens habe ich mich – nach Diskussionen mit MitarbeiterInnen der Gebietsbetreuung in Favoriten – für das Triester Viertel entschieden. In diesem Zusammenhang bin ich mehrmals – durch Internetrecherchen – auf Ihren Namen gestoßen. Da Sie mit dem Triester Viertel vertraut scheinen sowie in einzelnen Initiativen aktiv geworden sind, würde ich mich sehr freuen, wenn ich Sie als Experten zu diesem Viertel befragen dürfte. Die Fragenkomplexe würden sich um den Bereich Nachbarschaft (Stärken und Probleme, historische Entwicklungen, Bevölkerungszusammensetzung), Wohnen (Wohnbedingungen, Rolle des öffentlichen Wohnbaus), Organisierung bzw. Initiativen vor Ort sowie um die Bedeutung des Triester Viertels für die Gesamtregion Wien drehen. Ich wäre Ihnen dankbar, sollten Sie die Zeit für ein persönliches Treffen finden. Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie mich natürlich jederzeit kontaktieren. Mit freundlichen Grüßen Mag.a Manuela Wade Universität Wien Institut für Politikwissenschaft“
In der Folge konnte ich ihr einige Kontakte für Gespräche mit BewohnerInnen des „Triesterviertels“ vermitteln.
Heute (3.6.2015) erhielt ich von Dr.n Manuela Wade die Nachricht, dass ihr Buch „Mikrokosmos Stadtviertel – Lokale Partizipation und Raumpolitik“ fertig ist.:
Lieber Fritz, ich bin mir nicht sicher, ob du dich noch an mich erinnerst: 2011 waren wir im Zuge der Recherchen für meine Doktorarbeit in Kontakt bzgl. lokalen Initiativen der BewohnerInnen des Triester Viertels. Nun wird meine Dissertation als Buch veröffentlicht. Außerdem soll es eine öffentliche Buchpräsentation geben. Voraussichtlich findet diese in den Räumlichkeiten der GB*10 am 01.07.2015 um 18:00 statt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du kommst! Wenn du gerne möchtest, könntest du auch eine kurze Einleitung zum Thema „Bevölkerungsinitiativen im Triester Viertel“ machen. Liebe Grüße, Manuela (Wade)
Am 1.7. gab es die Buch-Präsentation.